Einer der großen Titelanwärter bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ist am Montagabend in Düsseldorf eher untertourig in das Turnier gestartet. Dabei nahm der Außenseiter Österreich dem Favoriten Frankreich sogar das Toreschießen durch das Eigentor von Innenverteidiger Wöber ab (38. Minute).
Der Rest war gekonnte Routine beim Sieger und viel Bemühen ohne den letzten Schuss Phantasie beim Verlierer. Das Spiel ließ hüben wie drüben viel Spielraum für Verbesserungen. Frankreich hat es am Freitag im zweiten Spiel der Gruppe D mit den ebenfalls in der ersten Runde siegreichen Niederländern in Leipzig zu tun, während Österreich seine Chance auf das Erreichen der K.o.-Runde im Duell mit den Polen festigen muss.
Die Trainer Ralf Rangnick und Didier Deschamps ließen es an Komplimenten gegenüber dem Gegner von vornherein nicht fehlen. Der Franzose, Weltmeister als Spieler (1989) und Trainer (2018), lobte die seit sieben Pflichtspielen unbesiegten Österreicher über den grünen Rasen: „Sie haben Qualität und Talent, aber vor allem eine hohe Intensität. Sie können aber auch sehr gut vertikal spielen.“
Der Schwabe, die motorische Kraft hinter Österreichs Aufschwung, pries einen der großen Titelfavoriten mit Sätzen, wie: „Wir spielen gegen die Nation, die sowohl in der Breite wie in der Spitze am besten besetzt ist. Aber wir wissen auch, dass wir in Bestform das Spiel gewinnen können.“
Mutiger werdende Österreicher
Hohes Niveau schien also hüben wie drüben vonnöten, um nicht gleich den Start ins Turnier zu versemmeln. Ganz so hochtourig ging es dann doch nicht los, weil die Österreicher ihren prominenten Gegenspielern mit einigem Respekt begegneten und sich im Zweifel knapp vor oder in ihrem Strafraum zwecks Abwehr der französischen Attacken erwehrten.
Die aber waren meist auch nicht besonders inspiriert in der halbstündigen Abtastphase der ersten Halbzeit. Ein Schuss von Superstar Kylian Mbappé, den Torhüter Pentz famos parierte (8. Minute), war der einzige Miniaufreger. Dann aber besaßen die beständig mutiger werdenden Österreicher die ganz große Gelegenheit, als Baumgartner am Ende einer Kombinationskette freigespielt wurde – und trotzdem nicht ins Tor traf.
The fact that France were leading 1-0 at half-time was thanks to an Austrian: Maximilian Wöber, a central defender who plays for Borussia Mönchengladbach in the Bundesliga, who headed a cross from Mbappe into his own goal without any fuss.
Controlled offense, controlled defense: A hint of boredom also overshadowed the beginning of the second half, before things quickly became exciting. Mbappé, the upcoming attacking great at Real Madrid, broke away from his opponent Danso and sprinted towards goalkeeper Pentz.
The classic Mbappé moment for the 2-0? But no: the striker lifted the ball somewhat wide of the goal despite having a clear shot (55.). A special feat that seemed like an involuntary compensation for the involuntary Austrian own goal shortly before the half-time whistle.
Time for Rangnick to replace three players. After just under an hour, the clever Wimmer replaced the team servant Grillitsch, the football artist Arnautovic replaced the ineffective Gregoritsch and Trauner replaced the unlucky Wöber in a team full of professionals who enrich or have enriched the German Bundesliga.
Around ten minutes later, former Frankfurt striker Kolo Muani was allowed to try his luck for the clearly better French team instead of Dembélé and Camavinga for Rabiot.
Austria continued to lack threat in their mostly rather awkwardly staged attacks. The French, on the other hand, defended their slim lead with routine. A little more spirit would have done the duel good. As it was, the favorites held on to their slim lead without too much trouble, while the Austrians need to make better use of their chances in the duels with Poland and the Netherlands.
Kylian Mbappé did not make any new friends beyond the French fans when, presumably slightly injured, he spent too long off the pitch being treated in the final minute of regular time, then returned and immediately asked for medical help on the pitch before finally leaving the pitch and being replaced by veteran Giroud.
Mbappé had suffered a bloody nose, but the antics of a time-wasting football giant were not necessary.