„Was ist das für ein Wahlabend?“, fragt Caren Miosga um 21.30 Uhr in der ARD. Seit 18 Uhr ist hier Jörg Schönenborn mit den Hochrechnungen und Statistiken zu sehen, dazwischen die Auftritte und Interviews mit den Spitzenpolitikern der jeweiligen Parteien im Konrad-Adenauer-Haus, im Willy-Brandt-Haus, auf den Wahlpartys der Grünen, der Linken, der AfD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht. Anders als im ZDF liegen in den ARD-Hochrechnungen FDP und BSW seit Stunden unter 5 Prozent, so dass die Möglichkeit einer Koalition aus CDU und SPD hier als die wahrscheinlichste Variante gehandelt wird. Aber der Abend werde noch lang, das wird ständig gesagt, jeder formulierte Satz steht im Zeichen der Vorläufigkeit.
Die Unterschiede macht erst Merz deutlich
Im ARD-Hauptstadtstudio empfängt Moderator Markus Preiß nacheinander Carsten Linnemann, Generalsekretär der CDU, Alexander Dobrindt, Spitzenkandidat der CSU, Matthias Miersch von der SPD – und dann kommt Alice Weidel, Spitzenkandidatin der AfD zu vor die Kamera und formuliert Sätze, die sie in der ARD an diesem Abend in unterschiedlichen Auftritten wörtlich wiederholt, ohne dass irgendein Moderator ihr widerspricht. „Unsere Hand ist ausgestreckt“, sagt sie, die AfD sei offen für eine Koalition, die CDU habe ihr Parteiprogramm von dem der AfD „abgeschrieben“ und könne ihre Wahlversprechen nur mit der AfD einlösen.
Die deutlichen Unterschiede zwischen dem Wahlprogramm der AfD und dem der CDU und deren Unvereinbarkeiten in Fragen etwa der Außenpolitik, der Sicherheitspolitik oder der Europapolitik kann in der „Berliner Runde“ schließlich der Wahlgewinner der CDU, Friederich Merz, deutlich machen. Dass Weidel ihre Behauptung, es handele sich bei beiden Parteien um identische Programme, vorher aber immer wieder zur Aufführung bringen kann, ohne dass die Moderatoren mal anbringen, dass sie faktisch gar nicht stimmen, ist auch an diesem Abend wieder atemberaubend. Merz‘ Einwand in der „Berliner Runde“ gegenüber dem ARD-Journalisten Oliver Köhr, „Vergessen Sie doch mal diese Option und machen Sie sich nicht den Sprachgebrauch von Frau Weidel zu eigen“, ist deswegen völlig gerechtfertigt. Dass die Normalisierung der AfD im Bundestagswahlkampf so erschreckend gut funktioniert hat, geht in Teilen auch auf das Konto der Gesprächsführungen in den jeweiligen Fernsehauftritten.
„Es ist nicht das Ende des BSW“, sagt Wagenknecht
Inzwischen wird Sahra Wagenknecht eingeblendet und sagt: „Selbst wenn es nicht reicht, ist es eine Niederlage, aber es ist nicht das Ende des BSW“, nimmt aber an der „Berliner Runde“ persönlich nicht teil, wohl auch, heißt es, um über ihre persönlichen Konsequenzen aus diesem Wahlergebnis nicht sprechen zu müssen. Robert Habeck, Spitzenkandidat der Grünen, signalisiert: „Wir sind natürlich bereit für Gespräche, wenn es Bedarf an einer Kenia-Politik gibt, stehen wir dafür zu Verfügung.“ Und Saskia Esken von der SPD weicht, nach dem Ergebnis befragt, mit der Feststellung aus: „Die Weltlage ist ungeheuer schwierig“, woraufhin Moderator Preiß anmerkt: „Auch die Lage der SPD ist schwierig, bleiben wir doch mal dabei. War es ein Fehler, Olaf Scholz zu nominieren?“ Da fällt Esken aber nur noch eine, was das Bild angeht, etwas schwer zu deutende Redewendung ein: „Wir haben heute Abend nicht die Aufgabe, vergessene Milch aufzuwischen“. Olaf Scholz werde nicht der Verhandlungsführer der SPD bei bevorstehenden Koalitionsgesprächen sein, wird im weiteren Verlauf des Abends berichtet.

Um Europa und „das, was jetzt aus den USA kommt“, wie die Journalistin Dagmar Rosenfeld völlig richtig in der anschließenden „Miosga“-Sendung anmerkt, ein Epochenbruch, da „die USA sich nicht mehr für die europäische Sicherheit“ verantwortlich fühlten und Donald Trump und J.D. Vance alles über den Haufen werfen, was es an transatlantischen Vereinbarungen gibt, geht es an diesem ARD-Abend fast ausschließlich in den Äußerungen der Grünen-Politiker Habeck und Franziska Brantner. Caren Miosga selbst hat offenbar kein besonderes Interesse, näher darauf einzugehen, sondern ist, wie auf Autopilot, beim Wahlkampfthema Migration steckengeblieben. Das lässt sich einfach gut immer weiter abspulen, also sagt Miosga zu Franziska Brantner: „Migration ist der schlimmste Knackpunkt von den Grünen“. Brantner will über Europa sprechen und über die Verantwortung, die wir haben. Da sagt aber Jens Spahn von der CDU schon: „Ganz Europa wartet auf Führung aus Deutschland, um Migration zu begrenzen.“ Die „Miosga“-Sendung ist der Tiefpunkt an diesem Abend. Als wäre der Wahlkampf auf Dauerschleife.
Am Ende ihrer Sendung leitet die Moderatorin zu ihrem Kollegen Ingo Zamperoni von den „Tagesthemen“ über und macht den Scherz, dass dieser „Blau trage“ an diesem Abend. Es erscheint Zamperoni in blauem Anzug. Und man fragt sich: Warum eigentlich? In den ARD-Hochrechnungen steht das BSW zu diesem Zeitpunkt immer noch bei 4,9 Prozent, während die FDP sicher nicht drin sein wird im Parlament. Der Abend ist jetzt nicht mehr so lang. (Julia Encke)
Grün grundierte Voreingenommheit
Es stand das Schlimmste zu befürchten, als das ZDF ankündigte, seine Politikchefin Shakuntala Banerjee werde durch den Wahlabend führen. Im vergangenen Sommer war negativ aufgefallen, wie thematisch einseitig und besserwisserisch sie die Sommerinterviews mit Alice Weidel und Markus Söder führte. Es drängte sich der Eindruck von jener grün grundierten politischen Voreingenommenheit auf, wie sie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt gern attestiert wird und den die ARD mit ihren neuen Berliner Büroleitern inzwischen zerstreuen konnte.
Umso erfreulicher war die Souveränität, mit der Banerjee den Moderationsmarathon am Wahlsonntagabend bewältigte und das mehr als vier Stunden lang – sie war immer noch auf Sendung, als in der ARD längst Ingo Zamperoni mit den „Tagesthemen“ und anschließend Caren Miosga mit ihrer Talkshow übernommen hatten.

Banerjee musste mit vielen Bällen jonglieren. Da waren die (aufgrund der wachsenden Zersplitterung des Parteiensystems immer zahlreicheren) Außenreporter, die aus den Parteizentralen erst über die Reaktionen des anwesenden Publikums auf die ersten Ergebnisse berichteten und sich anschließend auf die Jagd nach kurzen O-Tönen von B-Prominenz aus den Parteien machten. Die fielen so nichtssagend wie stets aus, entweder weil es sich eben um B-Prominente handelt oder weil das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt eine klare Analyse noch nicht zulässt.
An Olaf Scholz erinnernde Unerschütterlichkeit
Als Side-Kick für die Überbrückung solcher Momente des Spannungsabfalls hatte das ZDF seiner Moderatorin wieder einmal den Parteienforscher Karl-Rudolf Korte zur Seite gestellt. Die Hartnäckigkeit, mit der der Sender an diesem Experten festhält, wäre eine eigene medienwissenschaftliche Untersuchung wert. An den Erkenntnissen, die Korte beisteuert, kann es jedenfalls nicht liegen. Der Mann, der am Wahlabend ernsthaft einen „Floskelalarm“ unter den Politikern ausrief, liefert entweder politikwissenschaftliche Allgemeinplätze, oder er spiegelt die Frage in seiner Antwort. Vielleicht macht ihn seine an Olaf Scholz erinnernde Unerschütterlichkeit so beliebt bei den risikoaversen Senderverantwortlichen; zu der Tatsache, dass AfD, Linkspartei und BSW auf zusammen etwa 35 Prozent der Stimmen kamen, fiel Korte jedenfalls nur ein, dass die Mitte in Deutschland weiter stark sei und dass unsere bewährte Koalitionsdemokratie schon für eine stabile Regierung sorgen werde. Kein Anlass zur Sorge nirgends, wenn man Korte folgte.
Korte gegenüber stand Stefan Leifert, Leiter des „heute journals“. Er war an diesem Abend der Mann für die Zahlen: Er stellte erst die Prognose und dann die Hochrechnungen vor. Und er analysierte die Ergebnisse der einzelnen Parteien, etwa hinsichtlich ihrer sozialen Zusammensetzung, der Wählerbewegungen und der Beliebtheit der Kandidaten. Er machte das ordentlich, aber es fiel der himmelweite Rückstand auf, den das ZDF in dieser Disziplin gegenüber der ARD aufweist und das nicht nur, weil im Ersten Jörg Schönenborn seine jahrzehntelange Erfahrung ausspielen kann – bei anhaltender Begeisterung für die Sache selbst.
Gelegentliches Zappen zwischen den Programmen zeigte, dass die Zahlen in der ARD anhand von viel interessanteren und komplexeren Fragestellungen interpretiert wurden, ohne dass die Allgemeinverständlichkeit darunter gelitten hätte. In der ARD erfuhr man beispielsweise, dass die Union auch deshalb nicht stärker von der migrationspolitischen Zuspitzung durch Friedrich Merz profitierte, weil die Menschen sich noch sehr genau erinnern, wer 2015 die Grenzen für alle geöffnet hat. Die ARD war auch viel besser darin, das Schwanken von FDP und BSW um die Fünf-Prozent-Marke in der Bedeutung für die Sitzverteilung und damit die Mehrheitsfindung im neuen Bundestag abzubilden.

Aber aus ZDF-Sicht gab es zum Glück Banerjee, die sehr ruhig und zuverlässig die wichtigsten Aussagen aus den vielen Interviews und aus den Statements der Parteioberen vor ihren Anhängern herausdestillierte. Und je länger der Abend dauerte, desto häufiger führte sie selbst die Gespräche mit den Spitzenkandidaten, die nun auch etwas länger dauern durften, was der Sache guttat. Besonders gelungen ihr Interview ausgerechnet mit Söder, der unter fortgesetztem Poltern doch ziemlich geschmeidig seine Aversion gegen die Grüne mit winzig kleinen Nuancen relativierte, als das angesichts der möglichen Mehrheitsverhältnisse geraten schien. Banerjee fragte auch sonst zuverlässig nach den Widersprüchen und Schwachstellen in der jeweiligen Interpretation des Wahlergebnisses und zwar ohne Anschauung der Partei. Die CDU-Vizevorsitzende Karin Prien musste sich genauso wie der Grünen-Parteivorsitzende Felix Banaczak unangenehm-präzise Nachfragen gefallen lassen, nachdem die ersten Auskünfte zu den Ursachen für das – gemessen am eigenen Anspruch – bescheidene Wahlergebnis noch sehr ausweichend ausgefallen waren. So soll es sein, so muss es immer sein. (Matthias Alexander)
Welche Wende soll das sein?
„Die deutsche Schicksalswahl: Wende oder Weiter so?“: Wenig überraschend hatte sich „Welt TV“ einen besonders dramatischen Titel für die eigene Wahlsendung überlegt. Auf den zweiten Blick entpuppte sich die darin aufgemachte Dichotomie freilich schon vor der ersten Prognose als reichlich unsinnig. Denn was sollte ein „Weiter so“ sein – ein erneuter Wählerauftrag an die Ampelparteien, der nicht nur demoskopisch vollkommen ausgeschlossen war, sondern von den ehemaligen Koalitionspartnern auch überhaupt nicht angestrebt wurde? Und welches Ergebnis wäre eine „Wende“, wenn doch auch ein Wahlsieg der Opposition aus Union und AfD niemals zu einer Regierungsmehrheit führen würde?
Immerhin verdeutlichte das verunglückte Motto die verzwickte geistige Lage der Deutschen an diesem Wahlsonntag, das große Bedürfnis nach Veränderung bei gleichzeitig fundamentalem Dissens darüber, welche Art der Veränderung gewünscht sei. Alle wollen die „Wende“, aber wollen sie in so viele verschiedene Richtungen, dass am Ende wieder ein „Weiter so“ herauskommen könnte.

Das zeigte sich erst recht, als Moderator Carsten Hädler um kurz nach 18 Uhr die ersten Zahlen präsentierte: Danach waren ganze sieben Parteien im Bundestag vertreten, sowohl FDP als auch BSW. Also wären nur Dreierkoalitionen möglich, die von den Studiogästen sogleich zur „Koalition der Verlierer“ (Deutschlandkoalition) oder zum „Horrorszenario“ (Keniakoalition) erklärt wurden.
Viel mehr Zeit zur Analyse blieb zunächst nicht, denn in der ersten Stunde folgte Welt TV dem bekannten öffentlich-rechtlichen Muster, von einer Wahlkampfparty zur nächsten zu schalten, um „erste Reaktionen“ und „Stimmungsbilder“ einzuholen. Die präsentierten Prognosen und Hochrechnungen stammten sogar durchgehend von der „Forschungsgruppe Wahlen“, waren also dieselben wie im ZDF. Warum dann nicht gleich die Öffentlich-Rechtlichen schauen?
Der „Unique Selling Point“, um im Jargon der Privatwirtschaft zu bleiben, der Trumpf also der Wahlsendung bei Welt TV waren die drei Journalisten, die ins Studio geladen worden waren, um die Geschehnisse des Abends zu kommentieren: Hans-Ulrich Jörges (ehemals „Stern“) sowie Anna Schneider und Robin Alexander von der „Welt“. Sie könnten, so vermutlich die Hoffnung, pointiertere Analysen liefern als die zur Neutralität verpflichteten Kommentatoren bei ARD und ZDF. Vor allem Alexander gelang es auch, immer wieder ein paar interessante Beobachtungen einzustreuen: Das Wahlergebnis der Union bedeute eigentlich eine Stärkung der CSU, Söder werde eine Art Nebenkanzler werden; die Grünen hätten von der Klimaignoranz der anderen Parteien profitiert, würden in jeder kommenden Koalition aber besonders widerspenstig, weil ihnen die Linke im Nacken säße.
Ein wirkliches Gespräch konnte sich dabei jedoch nicht entspannen, wegen der vielen Schalten in die Parteizentralen, aber auch weil das Wahlergebnis eben noch so unklar war, dass sich kaum vernünftig über künftige Koalitionsoptionen sprechen ließ – worauf die Eingeladenen immer wieder selbst hinwiesen. Ab 19 Uhr häuften sich dann auch noch die Werbeunterbrechungen, bald folgten auf zwanzig Minuten Sendung beinahe zehn Minuten Reklame. Der traurige Höhepunkt der Sendung wurde um 20.30 Uhr erreicht, als Moderatoren und Gäste ihre Sachen einpackten und bis 21 Uhr einfach die Sendung der vorangegangenen halben Stunde noch einmal wiederholt wurde – während unten links weiterhin „live“ eingeblendet war.
Um 21 Uhr folgte schließlich so etwas wie eine linksbereinigte Berliner B-Runde: Welt-Chefredakteur Jan Philipp Burgard im Gespräch mit Dorothee Bär (CSU), Wolfgang Kubicki (FDP) und Tino Chrupalla (AfD). Diese unverfroren einseitige Auswahl hatte immerhin den Vorteil, dass man die Lagerkämpfe im bürgerlichen bis rechten Lager einmal aus der Nähe betrachten konnte – vor allem Bär und Chrupalla gerieten immer wieder aneinander. Der Nachteil war, dass man sich im Zweifel immer darauf einigen konnte, SPD und Grünen die Schuld zuzusprechen, sei es am Niedergang der Wirtschaft, dem Aufstieg der AfD oder dem Erfolg der Linken.
Kolumnistin Nena Brockhaus durfte derweil Pro-Forma-Koalitionsverhandlungen von Union und AfD fordern: „nur um den Bürgern zu zeigen, dass ihr Votum ernst genommen wird“. Allerdings hatte sie selbst kurz zuvor gesagt, dass die große Mehrheit der CDU-Wähler eine Koalition mit der AfD ablehne und Merz im Wissen um seine Absage daran gewählt habe – welches Votum sollte das also sein?
Die von allen ersehnte „Wende“ konnte auch sie nicht finden. Macht es WELT TV also anders als die Öffentlich-Rechtlichen? Manchmal ja. Macht es WELT TV aber besser? An diesem Abend sicher nicht. (Jannis Koltermann)
Der Mann des Abends
Der Mann des Wahlabendes bei Phoenix heißt Gerd-Joachim von Fallois. Der Korrespondent, der seit Jahr und Tag für den Parlaments- und Ereigniskanal der Öffentlichen-Rechtlichen aus dem Herzen der Bundespolitik berichtet, hat um 19 Uhr das Interview mit dem wahrscheinlich künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz, von dem alle anderen abschreiben können.
Da spricht er den Kanzlerkandidaten der Union auf all die Stichworte an, um die es, mit den ersten Hochrechnungen im Rücken, an diesem Abend und in den kommenden Tagen und Wochen gehen wird: Wie der Wahlkampf lief, ob der „Move“ mit der Abstimmung über die Migrationspolitik im Bundestag nicht vor allem der Linken genutzt habe, und was von den anstehenden Koalitionsverhandlungen mit der SPD und – womöglich – den Grünen zu erwarten sei. Mehr war an diesem Abend angesichts der unklaren Lage, wer mit wem künftig in der Regierung auskommen muss, nicht zu sagen.
Gäbe es nur einen Sender, den man auf der einsamen Insel empfangen könnte, wäre Phoenix die richtige Wahl. Es beginnt mit den Stimmen der Auslandskorrespondenten, die davon berichten, wie das Ausland auf die Bundestagswahl blickt. Die Prognosen und Hochrechnungen von ARD und ZDF gibt es in kurzer Abfolge, im Studio ordnen die Journalistin Tanit Koch und der Politikwissenschaftler Thorsten Faas von der TU Berlin den Stand der Dinge und die möglichen Folgen ein, die Journalisten Hannah Bethke, Stephan Lamby, Michael Bröcker und Anne Hähnig sind am Ende des Abends um pointierte Kommentare nicht verlegen und vermissen den großen Aufbruch. Die seien schon jetz alle so erschöpft, sagt Lamby, dabei habe die Legislatur noch gar nicht begonnen. Von Aufbruch keine Spur.
Die 84 Prozent der Wahlberechtigten, die von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht haben, denken wir uns, werden ihn erwarten, aber ebenso wissen, dass es mit einem einfachen „Ruck“ im Sinne des verstorbenen, früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, nicht getan ist. Alice Weidel boykottiert den Sender Phoenix, wie wir an diesem Abend erfuhren. Das ist ein Qualitätserweis. (Michael Hanfeld)