Blick in die altehrwürdige Halle
Bild: Philip Plickert
Auf dem riesigen Smithfield Fleischmarkt kaufen die königlichen Paläste, Restaurants und Schulen ein. Bald entsteht im Osten von London ein neuer Mega-Großmarkt. Doch einige Händler wollen den Umzug verhindern.
Süßlicher Fleischgeruch wabert durch die viktorianischen Hallen des Smithfield Markets. Hunderte geschlachtete Schweine, Lämmer und Rinderhälften hängen in den Kühlräumen, in Auslagen türmen sich Berge von rosafarbenem Geflügel und Wild. Für Vegetarier ein Albtraum, für Karnivore ein Augenschmaus. Um Mitternacht hat der Handel im großen historischen Fleischmarkt Londons begonnen. Dutzende Männer (kaum Frauen) in weißen Kitteln flitzen durch die Gänge und schieben Wagen und Sackkarren zu den Lieferwagen draußen. Bis zum Morgen, etwa sieben Uhr, geht der Handel.
Smithfield Market ist so etwas wie der „Bauch von London“ – so wie Émile Zola vor 150 Jahren den Pariser Marktkomplex „Les Halles“ als „Bauch von Paris“ bezeichnete. Auf dem London Central Market in Smithfield, wenige Gehminuten von der St. Pauls Kathedrale gelegen, wird praktisch das gesamte Fleisch für die britische Hauptstadtregion gehandelt. Was hier verkauft wird, landet am Tag darauf auf den Tellern und in den Mägen von Millionen Londonern.