Ein australischer Eisbrecher hat Medienberichten zufolge eine aufwendige Rettungsmission in die Antarktis gestartet. Eine Person in der Forschungsstation Casey leide an einem gesundheitlichen Problem und müsse evakuiert werden, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP am Wochenende. Der Eisbrecher „RSV Nuyina“ habe bereits in der zweiten Augusthälfte Hobart auf der australischen Insel Tasmanien verlassen und sei auf dem Weg zur rund 3500 Kilometer entfernten australischen Forschungsstation.
Ob es sich bei dem Teilnehmer der Expedition um einen Mann oder eine Frau handle, war zunächst unklar. Die Person brauche eine fachärztliche Untersuchung und müsse in Australien betreut werden, schrieb AAP unter Berufung auf die Regierungsbehörde Australian Antarctic Division (AAD). „Das Wohlergehen unserer Leute hat für uns höchste Priorität“, hieß es demnach weiter. Die Familie der Person werde über die Situation auf dem Laufenden gehalten. Weitere Details zum Gesundheitszustand waren zunächst nicht bekannt. Allen anderen Teilnehmern der Expedition gehe es gut.
Das hochmoderne Eisbrecherschiff sei in den vergangenen Wochen bereits für die Reise vorbereitet worden. An Bord des Schiffes seien Hubschrauber, die bei der Evakuierung eingesetzt werden sollen. Rund 70 Kilometer von der Forschungsstation entfernt liegt ein Flugplatz, der aber wegen der Wetterbedingungen derzeit nicht nutzbar ist.
Die Forschungsstation Casey wird nach Informationen des australischen Nachrichtensenders ABC im Sommer von rund 150 Expeditionsteilnehmern bewohnt, im Winter sind es demnach lediglich rund 20. Casey sei die Australien am nächsten gelegene ständige Antarktisstation.