Für die Stasi gearbeitet: Der frühere DDR-Top-Spion beim westdeutschen Verfassungsschutz, Klaus Kuron (l), mit seinem Verteidiger Leitner (M) und einem Gerichtswachtmeister am 1.9.1993 im Düsseldorfer Oberlandesgericht.
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Eine neue Studie beleuchtet den deutsch-deutschen Spionagekrieg zwischen 1950 und 1990. Ihr Fazit: Die Stasi war nicht so effektiv, die westdeutsche Spionageabwehr nicht so schlecht.
Seit den Fünfzigerjahren tobte zwischen der Bundesrepublik und der DDR ein Spionagekrieg. Bonn und Ost-Berlin wollten möglichst viel geheime Informationen der anderen Seite erhalten, deren Agenten und Quellen enttarnen, Überläufer gewinnen, manche als Doppelagenten einsetzen.
Bisher wurde die Auslandsspionage der kommunistischen Diktatur, die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) im Ministerium für Staatssicherheit der DDR, als überlegen in diesem Kampf dargestellt. Schließlich beschäftigte sie rund 4500 Mitarbeiter, während die Spionageabwehr des westdeutschen Verfassungsschutzes gerade auf 800 kam. Die HVA konnte sogar den Agenten Günter Guillaume im Kanzleramt installieren, ein Fall, der für den Rücktritt von Willy Brandt als Kanzler eine Rolle spielte.