Hinter Gittern: An einem rumänischen Bahngrenzübergang
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Von April an wird die Schengenzone der EU um 25 Millionen Einwohner größer, von da an gehören ihr auch Rumänien und Bulgarien an. Doch es bleibt ein unvollständiger Beitritt, denn ein Staat blockiert.
Ab dem 1. April wird die Schengenzone der EU um 25 Millionen Köpfe größer. Dann treten Rumänien und Bulgarien dem in der Regel grenzkontrollfreien europäischen Binnenraum bei. Die Verhandlungen darüber hatten sich über Jahre hingezogen. Zuletzt umfasste die anfangs breite Front der Erweiterungsgegner nur noch Wien und Den Haag, die noch 2022 ein Veto gegen eine Aufnahme der beiden Balkanstaaten einlegten. In Österreich wurde das Nein mit den hohen Asylzahlen begründet. Solange die irreguläre Migration, die über Südosteuropa ins Land komme (Stichwort „Balkanroute“), nicht merklich gesenkt werde, könne Österreich eine Schengenerweiterung nicht billigen, hieß es im Dezember 2022 aus Wien.
Manche assoziierten die harte Linie der ÖVP mit den seinerzeit bevorstehenden Landtagswahlen in Niederösterreich im Januar 2023, da die konservative Regierungspartei vorher keine unpopulären Entscheidungen habe treffen wollen. Gesichert ist: Während Kroatien, das neben Italien beliebteste Urlaubsziel der Österreicher, einen guten Ruf hat in Österreich, gilt das für Bulgarien und Rumänien nicht. Gesichert ist auch: Während Wien gegen die Aufnahme Kroatiens in die Schengenzone keine Einwände erhob, blockierte es das Duo vom östlichen Balkan.