Natürlich darf der goldene Zwiebelturm nicht fehlen. Genauso wie die durcheinandergepurzelten Schachbrettmuster, die mäandernden Mosaikbänder und die Keramiksäulen, die aussehen wie gestapelte Ringe und Vasen. Alles schon gesehen. Und dennoch ist das neue Hundertwasser Art Centre einzigartig – allein weil es in Neuseeland steht, der Wahlheimat des streitbaren Exzentrikers.
1973 reiste Friedrich Stowasser, wie er bei seiner Geburt 1928 in Wien hieß, das erste Mal für Ausstellungen seiner Werke zu den Inseln am anderen Ende der Welt. Sie gefielen ihm so sehr, dass er drei Jahre später mit seiner Yacht Regentag angesegelt kam und sich eine heruntergekommene Milchfarm im Kaurinui Valley nahe der Bay of Islands kaufte. Oft malte er nackt auf seinem Boot, gerne im Regen. „Hier konnte er unerkannt und in Ruhe leben“, sagt Richard Smart. Der Zimmermann, 63, wurde zu Hundertwassers Assistent und Freund. Als dieser im Jahr 2000 auf einem Kreuzfahrtschiff vor Australien an einer Herzattacke starb, brachte Smart den Leichnam nach Kaurinui und begrub ihn unter einem Tulpenbaum im Garden of the Happy Dead.