Canon ist der größte Fotohersteller der Welt – nur nicht bei den Systemkameras mit Vollformat-Sensor, die bei anspruchsvollen Fotografinnen und Fotografen voll im Pattern sind. Vor allem zwei Kameras sollen Canon helfen, wieder die Nummer 1 zu werden: die Canon EOS R5 mit besonders hoher Auflösung (45 Megapixel) und die spürbar günstigere Canon EOS R6 mit 20 Megapixeln. Was die neue “Kleine” kann, sagt der Test von COMPUTER BILD.
Die besten Systemkameras (Vollformat)
Nikon
Particulars zum Test
Professional
Sehr hohe Bildqualität bei Fotos und Movies
Sehr schneller und sehr genauer Autofokus
Canon
Particulars zum Test
Professional
Sehr hohe Bildqualität bei Fotos und Movies
Sehr hohes Tempo
Sony
Particulars zum Test
Professional
Extrem hohes Serienbildtempo
Sehr schneller und sehr genauer Autofokus
Nikon
Particulars zum Test
Professional
Topbildqualität auch bei sehr wenig Licht
Sehr hohe Videoqualität
Sony
Particulars zum Test
Professional
High-Bildqualität bei Fotos und Video
High-Bildqualität auch bei sehr wenig Licht
Kontra
Teils unverständliche Abkürzungen in den Menüs
Nikon
Particulars zum Test
Professional
Sehr scharfe und extrem detailreiche Fotos
Sehr hohe Videoqualität
Kontra
Leichter Schärfeverlust bei sehr hoher ISO-Einstellung
Canon
Particulars zum Test
Professional
Sehr hohe Bildqualität bei Foto und Video
Sehr schneller und vielseitiger Autofokus
Nikon
Particulars zum Test
Professional
Topbildqualität auch bei sehr wenig Licht
Sehr hohe Videoqualität
Kontra
Mäßige Ausdauer bei Serien
Canon
Particulars zum Test
Professional
Hohe Bildqualität bei Foto und Video
Schneller und vielseitiger Autofokus
Kontra
Erwärmt sich bei längeren Movies
Nikon
Particulars zum Test
Professional
Topbildqualität auch bei sehr wenig Licht
Sehr großer, sehr detailreicher Sucher
Kontra
4K-Video nur als Ausschnitt
Niedriges Serienbildtempo
Komplette Liste: Die besten Systemkameras (Vollformat)
Sensor aus der High-Profi-Spiegelreflex
Den Bildsensor hat die Canon EOS R6 von der hauseigenen Profi-Spiegelreflex Canon EOS-1D X Mark III geerbt. Leicht zu erkennen an der etwas ungewöhnlichen Auflösung für eine Vollformatkamera: Die EOS R6 hat “nur” 20 Megapixel (Auflösung 5472×3648 Pixel) statt der sonst üblichen 24 oder mehr Megapixel. Die etwas niedrigere Auflösung soll wie bei High-Profi-Spiegelreflexmodellen wie der EOS-1D X Mark III oder der Nikon D6 für eine besonders hohe Bildqualität bei wenig Licht sorgen, da die einzelnen Pixel noch etwas größer ausfallen und so mehr Licht einsammeln. Und das klappt bei der EOS R6: Egal, ob strahlender Sonnenschein oder Schummerlicht, die Aufnahmen der EOS R6 sehen richtig intestine aus (siehe Fotostrecke), erst mit sehr hoher ISO-Einstellung (ab etwa ISO 6400) fängt die Bildqualität an, sichtbar zu leiden. Das können nur wenige Kameras, etwa die Nikon Z6 oder die Sony Alpha 7 III. Im Spiegelreflexlager schafft das neben den extrem teuren High-Profimodellen nur die Nikon D780. Allerdings fällt der Vorsprung der EOS R6 im Vergleich mit der deutlich teureren EOS R5 nicht sehr groß aus – die ist bis ISO 1600 genauso intestine – trotz intestine doppelt so hoher Auflösung.
Bis zu 17. Juli 2022 gibt es die Canon EOS R6 satte 300 Euro günstiger – nicht direkt beim Kauf, aber danach als Überweisung aufs Konto. Neben der Kamera bietet Canon auch Rabatt für einige Objektive an: Eine Übersicht finden Sie hier.
Geld sparen bei der Canon-Sommeraktion
Keine Verwackler mehr
Bei den Konkurrenzmodellen von Sony, Nikon und Panasonic schon länger selbstverständlich bei teuren Vollformat-Systemkameras: der eingebaute Bildstabilisator. Hier zieht Canon mit der EOS R6 nach, die älteren Modelle Canon EOS R und Canon EOS RP müssen ohne Stabi auskommen. Steckt wie beim getesteten Zoom Canon RF 24-105mm f4-7.1 IS STM auch noch ein Stabi im Objektiv, teilen sich die beiden Stabilisatoren die “Entwackel”-Arbeit. Canon verspricht hier extrem hohe Werte von bis zu acht Blenden (entspricht einer 250-mal längeren Belichtungszeit). Diesen Fabelwert konnte die EOS R6 im Praxis-Test (wie praktisch alle Kameras) zwar nicht erreichen, verwackelfreie Bilder waren aber mit einer halben Sekunde Belichtungszeit bei 105 Millimeter Brennweite problemlos möglich. Ein High-Wert, den nur wenige Kameras schaffen.
Canon EOS R6: Beispielbilder
Schöner, großer Sucher
Der Sucher der Canon EOS R6 ist genauso groß (Suchervergrößerung 0,76-fach) wie beim teureren Schwestermodell EOS R5, muss aber mit einer etwas geringeren Auflösung von 1280×960 Pixel auskommen (Herstellerangabe 3,69 Millionen Pixel, da hier die Subpixel für Rot, Grün und Blau gezählt werden). Dadurch ist das Bild etwas weniger detailreich. Ansonsten sind beide Sucher vergleichbar: Die Farbwiedergabe ist mit den Standardeinstellungen etwas kühl (lässt sich im Kameramenü aber wärmer einstellen), die Sucherdarstellung bleibt selbst bei schnellen Kameraschwenks sehr flüssig, wenn der Sucher im Kameramenü auf die maximale Bildwiederholfrequenz eingestellt wird (über die Choice “Anzeigeleistung auf flüssig”). Das kostet zwar etwas mehr Leistung und drückt so etwas auf die Akkulaufzeit, ist für Actionaufnahmen aber absolut empfehlenswert. Mit den Standardeinstellungen hält die EOS R6 lange durch: Über 1.500 Fotos oder knapp zwei Stunden Filmen in 4K sind mit einer Akkuladung drin.
4K-Video auch für Motion
Filmen in 4K ist heutzutage Commonplace, nur noch wenige, meist ältere oder sehr günstige Systemkameras können das nicht. Die Canon EOS R6 glänzt hier durch die Möglichkeit, 4K-Movies mit bis zu 60 Bildern professional Sekunde aufzunehmen. Ein echter Vorteil bei sich schnell bewegenden Motiven oder Kameraschwenks, da so keine störenden Ruckler oder Wischer wie einer Aufnahme mit 30 Bildern professional Sekunde entstehen. Obendrauf gibt es noch Zusatzfunktionen wie eine Aufnahme mit 10 Bit Farbtiefe oder im sogenannten Log-Format – beides sorgt für eine höhere Qualität bei Movies, die später noch nachbearbeitet werden. Eine Videoaufnahme im RAW-Format bleibt aber dem größeren Schwestermodell EOS R5 vorbehalten. Ein Nachteil bei Filmen in 4K: Durch die aufwendige Verarbeitung der Movies in der Kamera kommt die Kameraelektronik ziemlich ins Schwitzen. Da das Gehäuse der EOS R6 aber nur zu einem Teil aus Magnesium besteht, kann es die Wärme nicht ganz so intestine abführen wie die EOS R5. Die Folge: Nach 30 Minuten Filmen in 4K mit 30 Bildern professional Sekunde (25 Minuten bei 4K mit 60 Bildern professional Sekunde) braucht die EOS R6 eine Weile zum Abkühlen, bevor Nutzer weiterfilmen können. Das zeigt sie über ein Image auf dem Show an (siehe Bild oben). Wie lange es dauert, hängt von den Umgebungsbedingungen ab, etwa der Temperatur, der Sonneneinstrahlung oder ob ein kühlender Luftzug weht. Profi-Filmer, die den ganzen Tag filmen (müssen), sind mit einer EOS R5 besser bedient. Die Bildqualität der 4K-Movies ist typisch für Vollformat: schön detailreich mit sehr feinen Helligkeits- und Farbabstufungen, besser als bei Kameras mit kleineren Sensoren. Das High-Niveau einer EOS R5 oder Nikon Z6 erreicht die EOS R6 aber nicht ganz.
Beim Autofokus gehört die Canon EOS R6 zu den besten Systemkameras, vor allem die automatische Motiverkennung ist prime: Personen erkennt die EOS R6 selbst auf größere Entfernung – sogar, wenn sie der Kamera den Rücken kehren. Lächelt ein Gesicht in die Kamera, merkt diese das sofort und stellt automatisch auf die Augen scharf. Sind mehrere Personen zu sehen, kann der Fotograf über den Autofokus-Joystick festlegen, auf welche die Kamera scharf stellen soll, und kann sich auch noch aussuchen, ob die EOS R6 auf das rechte oder das linke Auge fokussieren soll. Der Autofokus-Joystick dient auch dazu, den Schärfemesspunkt festzulegen, wenn das die Kamera nicht automatisch erledigen soll (aber Achtung: müssen Sie wie bei Canon üblich vorher im Kameramenü in den Individualfunktionen unter C.Fn3 aktivieren). Trotz einer enormen Anzahl von auswählbaren Messfeldern (6072) lässt sich der Autofokus-Messpunkt sehr leicht auf die gewünschte Stelle bewegen: zunächst etwas stärker drücken, um den Messpunkt grob auszuwählen, dann etwas sanfter, um ihn genau festzulegen. Bei Einzelaufnahmen reagiert der Autofokus sehr schnell und sehr genau. Bei Serienaufnahmen schafft es die EOS R6 aber nicht immer, die Schärfe perfekt nachzuführen, da arbeiten Profi-Spiegelreflexmodelle mit High-Autofokus wie die Canon EOS-1D X Mark III und die Canon EOS 7D Mark II oder die Nikon D6 und die Nikon D500 einfach noch genauer.
Kostenlos: Diese Bildbearbeitungsprogramme lohnen sich
Ortsdaten wieder etwas umständlich
Inzwischen eine Selbstverständlichkeit: Die Canon EOS R6 kommt mit eingebautem WLAN und Bluetooth. Damit lässt sich die Kamera aus der Ferne steuern. Dabei kann der Fotograf viele Kameraeinstellungen anpassen und zwischen Fotografieren und Filmen wechseln. Dazu muss einmal eine Verbindung zwischen Kamera und der kostenlosen App “Digital camera Join” (gibt es für Android und Apple) eingerichtet werden. Allerdings dauert das zum Fernsteuern nötige Umschalten aufs WLAN der Kamera ziemlich lange. Wer einfach nur die Kamera auslösen will, macht das in der App per Bluetooth viel schneller. Wer gerne wissen möchte, wo ein Bild entstanden ist, kann die Ortsdaten über die App abrufen und in die Fotodateien schreiben lassen. Leider muss Digital camera Join dazu everlasting laufen – das nagt am Akku des Smartphones. Und eine kleine Falle bei den Einstellungen: Der Fotograf muss im Kameramenü in den GPS-Geräteinstellungen auf Smartphone umschalten – das klappt aber nur bei laufender Smartphone-Verbindung. Sonst erwartet die EOS R6, dass die Ortsdaten von einem separaten GPS-Empfänger wie dem Canon GP-E2 kommen.
Hohe Bildqualität bei Foto und Video
Schneller und vielseitiger Autofokus
Erwärmt sich bei längeren Movies
Testfazit Canon EOS R6
Die Canon EOS R6 (Testnote 1,7) liefert ein rundum stimmiges Gesamtpaket ab: hohe Bildqualität bei Fotos und Movies, sehr hohes Tempo und ein sehr vielseitiger Autofokus, der quick alle Motive automatisch erkennt. Er reagiert dabei sehr schnell und stellt sehr zuverlässig scharf. Nur bei der Schärfenachführung muss er sich High-Spiegelreflexmodellen geschlagen geben. In 4K filmt die Canon EOS R6 auf Wunsch mit 60 Bildern professional Sekunde. Das können nur wenige Kameras und ist ein echter Vorteil bei schnellen Bewegungen oder Kameraschwenks. Kleine Einschränkung beim Filmen: Nach längeren Movies muss die Kamera abkühlen. Das kann für unfreiwillige Drehpausen sorgen.