Die britische Produktion „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer hat den Oscar für den besten internationalen Film gewonnen. Das gab die US-Filmakademie in der Nacht zum Montag in Hollywood bekannt. Damit gingen der in dieser Kategorie nominierte deutsche Beitrag „Das Lehrerzimmer“ von Ilker Çatak und der für Japan nominierte Film „Perfect Days“ von Wim Wenders leer aus.
„The Zone of Interest“ folgt dem Alltag der Familie von KZ-Kommandant Rudolf Höß, die direkt neben dem KZ Auschwitz lebt. Mit Sandra Hüller und Christian Friedel spielen zwei Deutsche die Hauptrollen in diesem fünffach nominierten Drama.
Bei der Verleihung holte die groteske Komödie „Poor Things“ bisher drei Oscars – für das Kostümdesign, das Maskenbild und auch das Produktionsdesign. Der Oscar für die beste Nebendarstellerin ging an Da’Vine Joy Randolph. Die 37-Jährige erhielt die Trophäe für ihre Rolle in dem Drama „The Holdovers“ und bedankte sich tränenreich.
„Anatomie eines Falls“ holt Oscar für bestes Originaldrehbuch
Der Oscar für das beste Originaldrehbuch ging an Justine Triet und Arthur Harari für „Anatomie eines Falls“. „Dies wird mir durch meine Midlife-Crisis helfen“, sagte Triet in ihrer Dankesrede. Die Auszeichnung für das beste adaptierte Drehbuch ging an Cord Jefferson für den Film „American Fiction“, der die Filmbranche dazu aufrief, anstelle weniger sehr teurer Filme öfter in mehr kleinere Projekte zu investieren. Als Animationsfilm wurde „Der Junge und der Reiher“ (Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki) ausgezeichnet.
Moderator Jimmy Kimmel machte zum Auftakt der diesjährigen Verleihung gleich mehrere Scherze und betonte, dass nach Meinung vieler auch Regisseurin Greta Gerwig für einen Oscar hätte nominiert werden sollen. Ihr Film „Barbie“ ist zwar mehrfach nominiert, allerdings nicht für die beste Regie.
Über Schauspielerin Hüller, die für einen Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert ist, sagte er: „Sandra spielt in „Anatomie eines Falls“ eine Frau, die wegen Mordes an ihrem Ehemann vor Gericht steht, und in „The Zone of Interest“ eine Nazi-Hausfrau, die in der Nähe von Auschwitz lebt. Während dies für amerikanische Kinobesucher sehr schwere Themen sind, nennt man sie in Sandras Heimat Deutschland Rom-Coms.“
Bei den diesjährigen Academy Awards ging der Historienfilm „Oppenheimer“ über den Physiker J. Robert Oppenheimer, der zur Atombombe forschte, mit den meisten Nominierungen ins Rennen. Der Film war in 13 Kategorien nominiert. Elf Nominierungen erhielt „Poor Things“, das Drama „Killers of the Flower Moon“ hatte zehn Nominierungen und „Barbie“ kam auf acht Nominierungen.