Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife. (Symbolbild)
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In Solingen kommt es zu einem Auffahrunfall, die beteiligten Fahrer steigen aus. Plötzlich setzt sich der mutmaßliche Unfallverursacher in den vordersten, fremden Wagen und fährt davon – samt den beiden Kindern auf der Rückbank.
Abrupt in einen Entführungsfall ist am Mittwochabend in Solingen ein Auffahrunfall übergegangen. Als gegen 20 Uhr bei Rot drei Autos an einer Kreuzung anhielten, konnte ein 29 Jahre alter Mann seinen Wagen aus bisher ungeklärter Ursache nicht mehr rechtzeitig bremsen. Das Auto des Mannes schob die Fahrzeuge vor ihm aufeinander, dabei wurde einer der Fahrer leicht verletzt.
Nach Angaben von Zeugen verließen alle Fahrer nach dem Aufprall ihre Autos. Der mutmaßliche Unfallverursacher habe sich dann plötzlich in das vorderste Fahrzeug gesetzt, in dem die Fahrerin den Schlüssel hatte stecken lassen. Dass sich in dem Wagen die beiden acht und 12 Jahre alten Kinder der Frau befanden, schien ihn nicht zu stören.
Nach kurzer Flucht stellte er das gestohlene Auto mit den unversehrten Kindern vor einem Einkaufszentrum ab. Weil der zwölfjährige Junge einen Angehörigen per Mobiltelefon über den Standort des Autos informierte, konnte die Polizei den Mann dann kurz darauf in unmittelbarer Nähe festnehmen. Nach einem Bericht des „Solinger Tageblatts“ soll sich der Mann in psychiatrischer Behandlung befinden.