Es ist eine Vielzahl an Spionage-Apps im Umlauf, von denen du sicher noch nichts wusstest. In drei Kategorien verstecken sie sich öfter.
Die Nutzung von Software für Ihr Handy sollten Sie nicht uneingeschränkt durchführen. Einige Anwendungen auf iOS-Geräten, ebenso wie auf Android-Handys, können teils riskant sein und Sie leicht zum Opfer von Handyüberwachung machen. Insbesondere Spionage-Apps fallen oft dadurch auf, dass sie besonders harmlos und unscheinbar wirken. Die Chance, sie selbst zu entdecken, ist daher eher gering.
Versteckte Spionage-Apps: Bei drei Kategorien ist Vorsicht geboten
Experten wie Caleb Barlow, ehemaliger Vizepräsident von IBM Security, raten daher dazu, nur auf legitime Quellen zurückzugreifen und auf Downloadzahlen und Bewertungen zu achten. Ideal wäre es, wenn alles, was Sie auf Ihr Smartphone laden, bereits tausendfach genutzt und rezensiert wurde.
Für das Vorgehen nach dem Download hat Barlow einen weiteren Tipp: „Seien Sie genau, wenn es um Zugriffserlaubnisse geht und prüfen Sie die App-Zugriffe regelmäßig.“ Manchmal rutschen aber dennoch Anwendungen durch das Raster, die sich am Ende als schädlich und invasiv herausstellen. Den nachfolgenden Exemplaren kann das gelingen, weil sie aufgrund ihrer simplen Funktion kaum Verdacht erregen.
Spionage-App Nummer 1: Blitzlicht-Apps
Es existieren Extra-Anwendungen für Taschenlampenfunktionen. Tatsache ist jedoch: Ihr Handy besitzt eine eigene Leuchte und auch ein Blitzlicht, daher gibt es kein Grund, eine solche potenzielle Spionage-App herunterzuladen. Die Software dafür existiert laut einem Wired-Bericht von 2014 hauptsächlich, um persönliche Daten zu sammeln und Handyüberwachung dadurch leicht zu machen.
Auch Harold Li, Vizepräsident von ExpressVPN, rät laut Reader’s Digest davon ab: „Kostenlose Blitzlicht-Apps sind oft hohe Sicherheitsrisiken. Viele dieser Apps (…) verlangen Zugriffserlaubnisse wie Audioaufnahmen und Kontaktinformationen (…). Wenn Nutzer diese Apps installieren, riskieren sie, ihre persönlichen Daten mit App-Entwicklern zu teilen, die Geld damit machen, die Daten an Werbetreibende zu verkaufen.“
Spionage-App Nummer 2: Wetter-Apps
Dass Wetter-Apps auf Ihren Standort zugreifen, scheint auf den ersten Blick logisch. Immerhin müssen diese Anwendungen den Wetterbericht für Ihre Umgebung ausgeben. Wenn populäre Anwendungen dieser Art jedoch auch Ihren Namen, Ihre E-Mail-Adresse oder Postanschrift aufnehmen, darf man schon von Spionage-App und Handyüberwachung sprechen.
„Prüfen Sie Ihre Wetter-Apps“, rät Shayne Sherman, CEO von TechLoris. „Es gab schon mehrere verschiedene Wetter-Apps da draußen, die mit Trojanern und Malware versetzt waren. Schauen Sie lieber Ihren lokalen Wetterbericht.“
Spionage-App Nummer 3: Populäre Spiele
Sogar hinter beliebten Spiele-Anwendungen wie Angry Birds kann sich ausgefeilte Handyüberwachung verbergen. Sie sammeln laut Berichten nicht nur Ihre persönlichen Informationen, sondern geben diese auch weiter. Angry Birds wurde laut Entrepreneur von der NSA gehackt, weil die Datenbank des Spiels so umfangreich ist.
„Als Snowden (…) die Überwachungstaktiken der Behörde ans Licht brachte, erwähnte er explizit die Angry Birds-Apps und diese speziell als eine, die von der NSA genutzt wurde, um persönliche Daten ihrer Nutzer zu sammeln“, bestätigt auch Attila Tomaschek, Digitalsicherheitsexperte bei ProPrivacy.
Sie können die Anwendung einfach löschen, wenn Sie diese installiert haben. Die Entwickler haben die Schwachstelle, die das Datenleack ermöglichte, laut eigener Aussage jedoch behoben. Wer ihrem Wort vertraut, kann das Spiel also weiter verwenden.
Wählen Sie Apps mit Bedacht
Es gilt also wie so oft, Vorsicht walten zu lassen. Gerade wenn Apps schon bei der Installation massiven Zugriff auf Ihre Daten verlangen, sollten Sie aufmerksam werden. Handelt es sich dabei um Berechtigungen, die mit der eigentlichen Funktion der Anwendung nichts zu tun haben, könnte es sich um eine Spionage-App handeln.
Quellen: Wired, Reader’s Digest, Entrepreneur, eigene Recherche
Von Dana Neumann