Zehnkämpfer Leo Neugebauer hat sich gut vier Monate vor den Olympischen Spielen in Paris in blendender Form präsentiert. Der 23-Jährige gewann bei den Clyde Littlefield Texas Relays in seiner Wahlheimat Austin mit klarem Vorsprung und 8708 Punkten. Damit siegte er klar vor Lee Walburn mit 7694 Punkten, verpasste aber die Verbesserung des deutschen Rekordes.
Diesen hatte Neugebauer an gleicher Stelle im vergangenen Jahr aufgestellt, als er mit 8836 Punkten den Rekord von Jürgen Hingsen aus dem Jahr 1986 knackte. Diesmal lag der Neugebauer zur Halbzeit bei seinem ersten Zehnkampf des Jahres 29 Punkte über seinem Durchgangswert des Vorjahres. Trotz einer persönlichen Bestleistung im Speerwerfen (58,99 m) fiel Neugebauer aber hinter seine Topleistungen von 2023 zurück. Zum Auftakt am Mittwoch hatte Neugebauer bereits eine persönliche Bestleistung mit der Kugel aufgestellt (17,26 m).
Bei der WM in Budapest im Vorjahr hatte er als Halbzeitführender am Ende den fünften Rang belegt. Beim Wettkampf in der deutschen Nacht zum Karfreitag passierte ihm das nicht. Neugebauer hat von dem WM-Auftritt gelernt und gehört im Zehnkampf zu den größten deutschen Leichtathletik-Hoffnungen bei den Olympischen Spielen im Sommer in Paris.
Zuletzt hatte der für den VfB Stuttgart startende Leichtathlet mit einem Hallenrekord im Siebenkampf aufhorchen lassen. Bei den College-Meisterschaften in Boston verbesserte er die mehr als zwei Jahrzehnte alte nationale Hallen-Bestmarke von Frank Busemann um 56 Punkte auf 6347 Zähler.