Wenn ein Elektrogerät für eine bestimmte Zeit nicht genutzt wird, ziehen viele Menschen einfach den Stecker. Doch einige Geräte vertragen es gar nicht, komplett vom Netz genommen zu werden.
Der Standby-Modus ist nicht die beste Möglichkeit, Strom zu sparen. Es lohnt sich nämlich durchaus, auch einmal ganz den Stecker zu ziehen. Was viele allerdings nicht wissen: Die Art der Elektrogeräte ist dabei entscheidend. Manche bekommen Probleme, wenn ihnen die Energiezufuhr abgeschnitten wird.
Nicht alle Elektrogeräte vertragen es allerdings, komplett vom Netz genommen zu werden. Das kann an verschiedenen Dingen liegen. Mal ist es durch ihre Funktionsweise bedingt, mal durch ihre Programmierung. Die Gründe dafür leuchten aber in jedem Fall ein.
Tintenstrahldrucker
In Sachen Strom fallen Tintenstrahldrucker zunächst wenig ins Gewicht. Dem Elektrogerät den Strom zu entziehen, ist also an der Stelle schon nicht nötig. Es gibt allerdings ein tatsächliches Problem, das entsteht, wenn der Drucker nicht über den Powerknopf ausgestellt, sondern vom Strom getrennt wird.
Im eingeschalteten Zustand ist er in Druckbereitschaft und der Druckkopf nicht im Ruhezustand. Wird dann der Stecker gezogen, bleibt dieser im Prozess stehen ohne herunterzufahren, wie es beim regulären Ausschalten der Fall wäre.
Das ähnelt einem Reset. Das heißt der Tintenstrahldrucker startet komplett neu und geht davon aus, der Druckkopf wurde seit Längerem nicht verwendet. Also wird er gereinigt und verbraucht dafür eine große Menge an Tinte.
OLED-Fernseher
Moderne TV-Geräte wie OLED-Fernseher stören sich daran, wenn der Stecker gezogen wird. Das hängt damit zusammen, dass die Pixel im Hintergrund automatisiert aktualisiert werden. Ein regelmäßiges Trennen vom Netz würde diesen Prozess unsachgemäß unterbrechen und könnte zu Schäden beziehungsweise einer Beeinträchtigung der Bildqualität führen.
Am besten informieren Sie sich im Vorfeld beim Hersteller, ob Sie das Elektrogerät über den Powerknopf ausschalten oder ob es erlaubt ist, den Stromzugang komplett zu trennen.
WLAN-Router
Jederzeit mit Internet versorgt zu sein, ist der Vorteil von stetig aktiven FritzBoxen, Speedport-Geräten und Co. Zwar kann es sich lohnen, den WLAN-Router nachts auszuschalten. Das aber nur, wenn keine weiteren, wichtigen Geräte daran gekoppelt sind.
Wer Festnetztelefon, Anrufbeantworter und/oder Smart-Home-Elektrogeräte darüber betreibt, sollte dem Router besser nicht den Stecker ziehen. Diese sind dann nicht verfügbar oder machen sogar Probleme, wenn das Gerät wieder mit Strom versorgt wird.
Ob Sie den Stecker ziehen oder den Schalter zum Deaktivieren betätigen, macht aber durchaus einen Unterschied. Zumindest für den Geldbeutel. Denn: Viele Elektrogeräte verbrauchen auch dann noch Strom, wenn sie ausgeschaltet sind.
Dazu gehören zum Beispiel Fernseher, Radios, LCD-Monitore oder schnurlose Telefone. Deren rote LEDs zeigen sehr deutlich, dass noch Energie fließt, nachdem sie ausgestellt wurden. Man spricht dabei von „Phantomladung“.
Wollen Sie Strom und Geld sparen, lohnt es sich auf den ersten Blick, den Stecker zu ziehen, statt die Elektrogeräte nur auszuschalten. Wichtig ist dabei allerdings die Reihenfolge. Um Schäden zu vermeiden, sollten Sie nämlich immer zuerst den Schalter und dann den Stecker verwenden.
Das Original zu diesem Beitrag „Jeder hat sie zu Hause – bei drei Geräten sollten Sie nie den Stecker ziehen“ stammt von futurezone.de.