Apple hat sich im vergangenen Quartal etwas erholt. Der amerikanische Elektronikkonzern meldete am Donnerstag nach Börsenschluss für die vergangenen drei Monaten wieder ein Umsatzwachstum, nachdem es im vorangegangenen Quartal noch ein Minus gegeben hatte. Die Zahlen lagen insgesamt über den Erwartungen. Beim iPhone, dem mit Abstand wichtigsten Produkt des Unternehmens, gab es indessen abermals einen Umsatzrückgang.
Der Aktienkurs von Apple notierte am Donnerstag im nachbörslichen Handel zunächst leicht im Minus, drehte dann aber wieder ins Plus. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 18 Prozent an Wert gewonnen. Apple hat sich zuletzt mit Microsoft ein Rennen um die Position als wertvollstes Unternehmen der Welt geliefert. Derzeit liegt Apple mit einer Marktkapitalisierung von 3,3 Billionen Dollar wieder an der Spitze.
Insgesamt meldete Apple für das vergangene Quartal ein Umsatzwachstum von 5 Prozent auf 85,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 84,5 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn stieg um 8 Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar, das Ergebnis je Aktie von 1,40 Dollar war um 5 Cent höher als erwartet.
Die Umsätze mit dem iPhone fielen diesmal um ein Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar. Das war allerdings eine Verbesserung gegenüber dem vorangegangenen Quartal, als es ein Minus von mehr als 10 Prozent gegeben hatte, und es war auch mehr als von Analysten erwartet. Der iPhone steht für mehr als 45 Prozent des Konzernumsatzes.
In den meisten anderen Segmenten wuchsen die Umsätze. Im Geschäft mit Dienstleistungen, der zweitgrößten Konzernsparte, zu der Angebote wie der App Store oder die Musikplattform Apple Music gehören, gab es ein Plus um 14 Prozent. Die Umsätze mit dem Tabletcomputer iPad stiegen dank kürzlich eingeführter neuer Modelle um 24 Prozent, bei Macintosh-Rechnern gab es ein Plus von 2 Prozent. Dagegen musste Apple in der Sparte, zu der Produkte wie die Digitaluhr Apple Watch und die Airpod-Kopfhörer gehören, einen Rückgang von 2 Prozent hinnehmen.
Auf dem wichtigen chinesischen Markt erlitt Apple ein abermaliges Umsatzminus, diesmal waren es 6 Prozent. Apple muss sich hier mit verstärkter Konkurrenz auseinandersetzen, insbesondere in Form des einheimischen Rivalen Huawei. Zudem gab es Medienberichte, wonach die chinesische Regierung iPhone-Verbote für Mitarbeiter in Ministerien und Staatsunternehmen verhängt hat. Nach Angaben der Marktforschungsgruppe Counterpoint Research ist Apples Anteil am chinesischen Smartphone-Markt im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr von 17,4 auf 15,5 Prozent gefallen.
Für das kommende Quartal erwartet Apple ein ähnliches Umsatzwachstum wie in den vergangenen drei Monaten. Als wichtiger Hoffnungsträger, gerade um das Geschäft mit iPhones anzukurbeln, gelten Apples Initiativen rund um Künstliche Intelligenz. Der Konzern hat im Juni eine ganze Reihe von neuen KI-Funktionen vorgestellt, die unter den Namen “Apple Intelligence“ zusammengefasst und zunächst nur auf den jüngsten iPhone-Generationen nutzbar sind. Sie sollen auf Apple-Geräten über verschiedene Anwendungen hinweg integriert werden. Dabei wird auch Apples Assistenzprogramm Siri mit KI aufgerüstet. Der Konzern hat eine Allianz mit Open AI geschlossen, dem Entwickler des Chatbots ChatGPT. Sie soll es Apple-Nutzern ermöglichen, in verschiedenen Programmen auf ChatGPT zuzugreifen.
Apple Intelligence soll im Herbst herauskommen, parallel zu neuen iPhone-Modellen. In der EU werden die KI-Funktionen nach Angaben des Unternehmens aber wohl noch nicht in diesem Jahr verfügbar ein. Apple macht dafür “regulatorische Ungewissheiten“ wegen des neuen Digitalgesetzes “Digital Markets Act“ verantwortlich.