Der ehemalige Oberbürgermeister Peter Feldmann möchte Mitglied der Linkspartei werden. Sein Aufnahmeantrag sei Anfang der Woche vom Linken-Kreisverband in der Wetterau positiv beschieden worden, teilte er am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Frankfurt mit. Er wolle sich im Kampf gegen Rechtsextremismus und für eine soziale Politik engagieren, eine Kandidatur für die Linkspartei strebe er allerdings nicht an. „Ich möchte nicht kandidieren, ich möchte mich engagieren.“
Der Landesvorstand der Linken wies kurz nach dem Auftritt Feldmanns am Donnerstag darauf hin, dass dessen Eintrittsbegehren noch nicht wirksam sei. Es liege ein Antrag vor, in dem gefordert werde, Feldmann nicht in die Partei aufzunehmen. Mit dieser Forderung werde sich der Landesvorstand am Samstag befassen.
Martina van Holst, Kreisvorsitzende der Frankfurter Linken und Mitglied im Landesvorstand, signalisierte Skepsis: „Dass OB Feldmann seinen Eintritt vorzeitig in einer Pressekonferenz erklärt hat, die weder mit uns noch mit dem Landesverband abgestimmt war, stimmt allerdings skeptisch, ob es ihm wirklich um gute Zusammenarbeit für linke Politik geht oder nicht vielmehr um sein eigenes Profil.“
Feldmann war im November 2022 als erster Oberbürgermeister Frankfurts von den Bürgern der Stadt mit großer Mehrheit abgewählt worden, nachdem im Zuge der Awo-Affäre gegen ihn Korruptionsvorwürfe erhoben wurden. Für die Abwahl hatten nicht nur die Oppositionsparteien, sondern auch das Frankfurter Regierungsbündnis geworben, dem Feldmanns damalige Partei, die SPD, angehört. Die Linkspartei hatte die Abwahl nicht unterstützt. Im Februar trat er nach mehr als 50 Jahren Mitgliedschaft aus der SPD aus.
Jetzt will der Fünfundsechzigjährige nach eigenen Worten eine Partei unterstützen, die sich konsequent gegen den drohenden Rechtsruck in Deutschland wende, die für „kostenlose Bildung für alle“, für preiswerte Nahverkehrsangebote, bezahlbaren Wohnraum und offene Grenzen für Flüchtlinge stehe, sagte Feldmann.
In der Linkspartei könne er weiter für die Ziele streiten, die er bereits bei den Sozialdemokraten verfolgt habe fügte er hinzu. „Ich war immer ein Sozialist.“