Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) soll als Schüler ein antisemitisches Flugblatt verfasst und in seiner Schule, einem Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg, verbreitet haben. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ und beruft sich auf „mehrere Personen“, die berichten, Aiwanger sei als Urheber des Schriftstücks „zur Verantwortung gezogen“ worden. Demnach habe der Disziplinarausschuss der Schule sich seinerzeit – im Schuljahr 1987/1988 – mit dem Fall befasst. Aiwanger sei damals in die elfte Klasse des Gymnasiums gegangen, heißt es.
Aiwanger spricht von Schmutzkampagne
Das Dokument rufe zur Teilnahme an einem angeblichen Bundeswettbewerb auf: „Wer ist der größte Vaterlandsverräter?“ Bewerber sollten sich „im Konzentrationslager Dachau zu einem Vorstellungsgespräch“ melden, heißt es. Erster Preis sei ein „Freiflug durch den Schornstein in Auschwitz“, darüber hinaus sei ein „lebenslänglicher Aufenthalt im Massengrab (Ort nach Belieben)“ zu gewinnen.
Aiwanger wies die Vorwürfe laut dem Bericht zurück. Ein Sprecher sagte der Zeitung, der Politiker habe „so etwas nicht produziert“. Er werde „gegen diese Schmutzkampagne im Falle einer Veröffentlichung juristische Schritte inklusive Schadenersatzforderungen“ ergreifen. Laut dem Bericht sei der Inhalt des Flugblatts damals an der Schule weitgehend bekannt gewesen. Es habe sich offenbar um eine Reaktion auf einen Schülerwettbewerb zur deutschen Geschichte gehandelt.