Am Sonntagvormittag haben zwei Aktivisten Suppe auf das Gemälde der Mona Lisa im Pariser Museum Louvre geworfen. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur CLPress mit Verweis auf ein Video des unabhängigen Journalisten Clément Lanot. Das weltberühmte Gemälde von Leonardo da Vinci aus dem 16. Jahrhundert wurde dabei wohl nicht beschädigt. Eine Scheibe aus Panzerglas schützt das Gemälde seit 2005.
Auf den Shirts der Aktivistinnen steht „Riposte alimentaire“. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung, die unter anderem ein „Recht auf gesunde und nachhaltige Ernährung“ durchsetzen will. Sie sind Teil der umweltaktivistischen Food-Response-Bewegung. Diese ruft durch „zivilen Widerstand“ zum „Aufbau einer gerechten und widerstandsfähigen Gesellschaft“ auf.
„Was soll das?“
„Was ist wichtiger? Kunst oder das Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel?“, riefen die Täterinnen nach dem Angriff. „Euer Agrarsystem ist krank. Unsere Bauern sterben bei der Arbeit.“ Unmittelbar nach dem Angriff schritt Museumspersonal ein und verdeckte das Geschehen und die Ansprache der Aktivisten durch transportable Wände, mit denen sie den Blick des Publikums auf das Geschehen bei laufendem Museumsbetrieb abschirmten. Laut AFP hat der Louvre einen Krisenstab aktiviert. Der Raum, in dem sich die Mona Lisa befindet, wurde sofort geräumt und gereinigt.
Die beiden Frauen wurden festgenommen, der Louvre kündigte Strafanzeige gegen sie an. Nach Museumsangaben hatten die Aktivistinnen die Suppe in einem Thermosbecher für Kaffee versteckt. Kleine Mengen Lebensmittel sind im Louvre erlaubt.
Kulturministerin Rachida Dati und Regierungssprecherin Prisca Thévenot kritisierten die Aktion scharf. Die Mona Lisa gehöre als Kulturerbe „den zukünftigen Generationen“, erklärte Dati bei X. Nichts könne einen Angriff auf das Kunstwerk rechtfertigen. „Ich glaube nicht, dass Mona Lisa Frankreichs größte Umweltsünderin ist“, sagte Thévenot im Fernsehsender France 3. „Was soll das?“
Viele Angriffe auf Mona Lisa
Bei dem Bild handelt es sich um das wohl berühmteste Gemälde der Welt. Das Originalgemälde ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im Kunstmuseum Musée du Louvre in der französischen Hauptstadt ausgestellt und gilt auch dadurch, dass es von 1911 bis 1913 gestohlen war, als eines seiner bekanntesten Exponate. Mit einem geschätzen Wert von 896 Millionen Dollar handelt es sich bei der Mona Lisa um das teuerste Gemälde der Welt. Da es sich aber im Besitz des Louvre befindet, kann sein echter Wert nicht ermittelt werden.
Es ist nicht der erste Angriff auf das Ölgemälde. Bereits 1956 war die Mona Lisa Gegenstand von Vandalismus. Damals schüttete ein Unbekannter Säure auf das Porträt. Das Bild wurde damals schwer beschädigt. Im gleichen Jahr warf außerdem ein obdachloser bolivianischer Tourist einen Stein auf das Porträt. Dabei ging die Glasplatte zu Bruch und das Gemälde selbst wurde beschädigt.
2022 versuchte ein Mann mit einer Damenperücke den Glasschutz einzuschlagen. Danach beschmierte er ihn mit Torte. Die Mona Lisa wurde dabei nicht beschädigt.