Viel isländischer kann eine Szenerie wohl kaum aussehen: Das Holzhäuschen, das die aus Deutschland stammende Familie Küper im Film „Eine Million Minuten“ (Kinostart an diesem Donnerstag) zu ihrem vorübergehenden Zuhause auserkoren hat, liegt rund eine Dreiviertelstunde außerhalb von Reykjavík und so idyllisch am Wasser, dass Fans der größten Vulkaninsel der Welt das Herz aufgeht. Die Berliner jedenfalls sind begeistert – und lassen sich auch von der Aussicht auf ein paar herumspukende Elfen und Trolle nicht abhalten. Für eine Million Minuten, so ist schließlich der Plan von Wolf (Tom Schilling), Vera (Karoline Herfurth) und den beiden kleinen Kindern, wollen sie den Mühlen des Alltags entfliehen und nach neuen Lebensmodellen suchen. Und wo ginge das, nach einem sonnendurchfluteten ersten Aufenthalt in Thailand, besser als nun in Island?
In der Gemeinde Kjósarhreppur sieht es Ende April 2023, gut zwei Wochen nach Ostern, genauso aus, wie es „Eine Million Minuten“ später auf der Leinwand zeigen wird. Das kleine Haus, das für ein paar Wochen von außen und von innen als Kulisse dient, steht direkt am Hvalfjörður, dem tiefsten Fjord Islands, dahinter blickt man auf schneebedeckte Berge. Am Himmel kreisen Möwen durch den kalten Wind, still statt kreischend, ganz zur Freude des Ton-Manns. Vor der nachmittäglichen Lunchpause will das Filmteam zumindest zwei der acht auf dem Tagesplan stehenden Szenen im Kasten haben.