Stark angefangen, stark nachgelassen, stark aufgehört – die deutsche Mixed-Staffel hat zum Auftakt der Biathlon-Weltmeisterschaft eine Medaille verpasst. Den Sieg im ersten Rennen des Saisonhöhepunkts in der Tschechischen Republik sicherte sich am Mittwochabend das französische Team um Éric Perrot, Quentin Fillon Maillet, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon vor Norwegen und Schweden. Das deutsche Quartett lag bis zur Halbzeit des Rennens sogar auf Gold-Kurs. Am Ende wurde es Fünfter, weil Franziska Preuß am Schießstand ein Desaster erlebte.
Die 29-Jährige war nach guten Saisonleistungen optimistisch in die WM gestartet, doch nachdem sie im Stehen bereits alle drei Nachladepatronen aufgebraucht hatte, musste sie eine Strafrunde laufen und fiel zurück. „Das ist megabitter. Ich bin sehr enttäuscht von mir selbst“, sagte sie nach dem Rennen und kämpfte mit den Tränen. Nach der Vorleistung ihrer Kollegen „wäre echt was drin gewesen“, ergänzte sie. „Diesen Schuh muss ich mir jetzt anziehen.“
Startläufer Justus Strelow hatte mit zwei schnellen und fehlerfreien Schießeinlagen einen perfekten Start in die Titelkämpfe erwischt und als Zweiter hinter dem Franzosen Éric Perrot auf Philipp Nawrath übergeben. Der Bayer benötigte im Stehendschießen zwar alle drei Nachladepatronen für fünf Treffer, machte auf der Laufstrecke aber Zeit gut und kam als Erster in die Wechselzone, wo Franziska Preuß auf ihn wartete.
Schlussläuferin Vanessa Voigt konnte zwar mit einer fehlerfreien Schießleistung den fünften Platz absichern, doch überwog die Enttäuschung im deutschen Team: „Im Biathlon geht es immer auf und ab, schade, dass es Franzi heute so erwischt hat“, sagte Justus Strelow später. Er selbst blickte aber zufrieden auf seine Leistung: „Es hat genau so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Jetzt freue ich mich auf die nächsten Rennen.“