Struktur: In Singapur gehört die futuristische „The Helix“ zu den architektonischen Leuchttürmen des Stadtstaats.
Wie diese Geschichte beginnt? Vielleicht mit einem Baumstamm, der den Weg über einen reißenden Bach bahnt? Oder mit einem Graben, der das kostbare Wasser zu frühen Ackerbauern bringt? Die architektonische und bautechnische Auseinandersetzung von Menschen mit Wasser ist mehrere Tausend Jahre alt. Seither werden die Konstruktionen immer komplexer und eindrucksvoller. Einen Eindruck davon gibt der Bildband „Maritime Monumente“ von Sebastian Junge.
Das Buch mit dem Untertitel „Spektakuläre Architektur am Wasser“ setzt den Schwerpunkt auf Konstruktionen im Zusammenhang mit der Infrastruktur: Es geht insbesondere um Brücken verschiedener Bauweisen. Von der mehr als 3000 Jahre alten Natursteinkonstruktion über ein Bachbett in Griechenland reichen die Beispiele bis zur 2010 eröffneten Fußgängerbrücke „The Helix“ in Singapur, deren Stahlelemente eine an das menschliche Erbgut erinnernde Spiralform bilden.
Brücken repräsentieren für gewöhnlich das Bauen über dem Wasser, ausgenommen sind Trogbrücken wie der Veluwemeer-Aquädukt in den Niederlanden, der Schiffe über eine Straße führt. Doch es gibt ebenso das Bauen im, am, mit und unter dem Wasser sowie für das Wasser. Die Vielfalt der Perspektiven spiegelt das grundsätzlich ambivalente Verhältnis des Fließenden zum Festen wider, jene dynamische Beziehung zwischen dem sich ständig verändernden Wasser und der auf Beständigkeit ausgelegten Architektur und Ingenieurkonstruktion.