Während eines Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken in Südkorea hat Nordkorea nach südkoreanischen Militärangaben eine Rakete abgefeuert. Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte erklärte, Nordkorea habe am Montag eine „nicht identifizierte ballistische Rakete“ in Richtung des Ostmeers abgefeuert, das auch als Japanisches Meer bekannt ist. Auch die japanische Küstenwache bestätigte den Raketenabschuss.
Blinken war am Sonntag nach Seoul gereist, um dort am dritten Gipfel für Demokratie teilzunehmen, der auf eine Initiative von US-Präsident Joe Biden zurückgeht. Am Rande der Gespräche will er auch seinen südkoreanischen Kollegen Cho Tae Yul treffen.
USA und Südkorea führen Militärmanöver durch
Am Donnerstag hatten die USA und Südkorea ihr gemeinsames Militärmanöver „Freedom Shield“ beendet, das unter anderem Übungen zum Abfangen von Raketen und zu Luftangriffen beinhaltete. Am letzten Tag des Manövers hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un laut staatlichen Medien einen neuen Panzer vorgestellt und sich bei der Präsentation auch selbst hinter das Steuer gesetzt. Zuvor hatte Pjöngjang erklärt, Washington und Seoul würden einen „hohen Preis“ für ihre Übungen zahlen.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Kim will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt.
Der Test am Montag war bereits der zweite Raketentest Nordkoreas in diesem Jahr. Mitte Januar hatte Nordkorea eine mit einem manövrierbaren Hyperschall-Sprengkopf bestückte Rakete getestet. Der UN-Sicherheitsrat hat zahlreiche Resolutionen verabschiedet, in denen Nordkorea aufgefordert wird, seine Atom- und Raketenprogramme zu stoppen. 2006 hatte Nordkorea erstmals einen Atomtest vorgenommen.