Hier kreiselten bis vor kurzem noch die Myonen: Der Ringmagnet des Experiments „Myon g-2“ am Fermilab in Illinois.
Bild: Fermilab
Vor zwei Jahren nagte das Experiment „Myon g-2“ an der etablierten Theorie der Mikrophysik. Seitdem wurde gespannt darauf gewartet, ob sich die Diskrepanz erhärtet. Die Antwort ist da – aber komplizierter als erwartet.
Wie viele Sigma? Diese Frage dürfte nicht wenigen Angehörigen der physikinteressierten Öffentlichkeit als erste durch den Sinn gegangen sein, als bekannt wurde, dass die Wissenschaftler des „Muon 2-g“-Experiments am heutigen Donnerstag die Analyse der Daten ihrer drei Messrunden aus den Jahren 2018 bis 2020 verkünden würden. Denn vor zwei Jahren, am 7. April 2023, hatte das Ergebnis allein der ersten Messrunde für erhebliches Aufsehen gesorgt.
Für besagtes Experiment wurden sechs Jahre lang am Fermi National Accelerator Laboratory, kurz Fermilab, in der Nähe von Chicago, Milliarden Exemplare eines elektrisch geladenen Elementarteilchens namens Myon vermessen, eine schwerere und instabile Varietät des Elektrons. Dabei hatte sich seinerzeit eine Diskrepanz zur bisher immer und immer wieder bestätigten Theorie der modernen Mikrophysik ergeben, dem sogenannten Standardmodell der Elementarteilchen: Der Messwert für eine Eigenschaft des Myons namens „g-2“ (sprich „g minus zwei“), lag 4,2 Sigma neben dem, was das Standardmodell voraussagte.