Schwülwarm bis heiß wird es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am Wochenende. Die Menschen in Deutschland müssen sich den Meteorologen zufolge auf eine starke Wärmebelastung einstellen. „Selbst im Norden und Nordosten Deutschlands werden heute Temperaturen um 30 Grad erreicht, im Süden bis 36 Grad“, sagte DWD-Meteorologe Sebastian Schappert am Samstag in Offenbach.
Aktuell liefen bereits für weite Teile Deutschlands Hitzewarnungen vor einer starken, am Oberrhein auch vor einer extremen Wärmebelastung. „Vermeiden Sie also nach Möglichkeit die Hitze, insbesondere am Mittag und Nachmittag, trinken Sie ausreichend Wasser und halten Sie die Innenräume kühl.“ Im Laufe der neuen Woche und zum kommenden Wochenende gestalte sich das Wettergeschehen allmählich wieder etwas wechselhafter und die Hitze lasse langsam nach.
Grund für die Hitze ist laut Schappert Tief „Christoph“, das die sehr feuchte und teils heiße Luft aus Nordwestafrika über Spanien, Frankreich und das Mittelmeer nach Deutschland befördere.
Der Polizei beschert die Hitze viel Arbeit
In Brandenburg hat das sommerliche Wetter der Polizei eine Menge Arbeit beschert. „Es gab in der Nacht zahlreiche Anzeigen wegen Ruhestörung, die die Kollegen auf Trab hielten“, teilte eine Sprecherin des Lagedienstes am Samstag mit. Bei den warmen Temperaturen hielten sich viele Menschen im Freien auf und da komme es zu Konflikten. „Da reicht manchem schon, dass im Nachbargarten laut geredet wird, um die Polizei anzurufen“, sagte die Sprecherin.
Auf Grund der großen Hitze an diesem Wochenende kommt es zu einem großen Andrang in den Schwimmbädern. In Berlin-Neukölln musste das Columbiabad wegen Rüpeleien von Jugendlichen abermals geräumt werden. Wie die Polizei am Samstag bestätigte, wurde sie am Vorabend um 18.20 Uhr alarmiert und war mit acht Beamten vor Ort, als Hunderte Menschen das Bad auf Anweisung des Personals vorzeitig verlassen mussten. Darüber hatte zuvor die „B.Z.“ berichtet.
Wie eine Polizeisprecherin sagte, hatten sich Jugendliche mit Sicherheitsleuten des Bads gestritten und den Wachturm des Bademeisters besetzt. Zu Handgreiflichkeiten sei es nicht gekommen, sondern zu rüpelhaftem und flegelhaftem Verhalten. Das Bad schloss demnach eine halbe Stunde früher als sonst um 19.30 Uhr. In der Spitze seien 2300 Menschen dort gewesen, sagte die Polizeisprecherin.
Abkühlung – zumindest für nördlichere Landesteile – verspreche die Kaltfront von „Christoph“, die am Samstag und in der Nacht zum Sonntag die Nordhälfte überquere. „Dort treten neben dichteren Wolken auch schauerartiger Regen und einzelne Gewitter auf, die punktuell mit unwetterartigem Starkregen, Sturmböen und Hagel einhergehen können.“ Lokal seien Sturmböen mit einer Geschwindigkeit bis zu 85 Stundenkilometern und Starkregen mit 20 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie Hagel möglich. Eine stärkere Entwicklung zu Unwettern mit heftigem Starkregen sei nicht ausgeschlossen.
In den Folgetagen fließe in den Norden und die nördliche Mitte dann etwas trockenere, warme bis sehr warme Luft ein. Bei 23 bis 30 Grad werde dort dann keine starke Wärmebelastung mehr erwartet. „Anders sieht es jedoch im Süden aus. Dort kann sich die schwüle und heiße Luft bei bis zu 36 Grad voraussichtlich noch bis nächsten Donnerstag halten“, erläuterte Schappert. Dort blieben die Temperaturen mit etwa 20 Grad auch in den Nächten weiterhin teils tropisch, es müsse mit einer anhaltend starken Wärmebelastung gerechnet werden.