Ein klein wenig dürfen sie noch träumen und hoffen, die sanges- und trinkfreudigen Schotten, die atmosphärisch so eine fabelhafte Bereicherung sind für dieses EM-Turnier. Bei ihrem Besuch in Köln erkämpfte sich ihre Nationalmannschaft am Mittwochabend mit viel Hingabe und der krachend lauten Unterstützung ihrer Anhänger ein 1:1 gegen die Schweiz, das der Gruppe einen spannenden letzten Spieltag beschert. Mit etwas Glück hätten die Schotten dieses nächste sehr spannende und unterhaltsame Spiel dieses Turniers sogar gewinnen können, es fehlte jedoch die Effizienz.
Begonnen hatte die Partie zerfahren. Das half den technisch zwar schwächeren, dafür aber wild entschlossenen Außenseitern, die früh in Führung gingen. Ein eigentlich harmloser Schuss von Scott McTominay, den Torhüter Yann Sommer einfach hätte fangen können, wurde durch eine übereifrige Rettungsaktion Fabian Schärs so unglücklich abgefälscht, dass der Ball im Tor des nächsten Gegners der deutschen Mannschaft landete (13.).
Der Jubel des Anhangs, der „Tartan Army“, die vor dem Anpfiff mit einer Gruppe von angeblich 50.000 Menschen zum Stadion spaziert war, ließ Köln-Müngersdorf beben. Plötzlich keimten Hoffnungen, vielleicht doch das Achtelfinale erreichen zu können, woran ja nach dem 1:5 gegen Deutschland große Zweifel bestehen mussten.
Die Schweizer hingegen litten, weil sie viel größere Schwierigkeiten mit diesem Gegner hatten als mit den Ungarn zu Turnierbeginn, die sie souverän mit 3:1 geschlagen hatten. Es lag nahe, die Veränderung, die Trainer Murat Yakin an der Startelf vorgenommen hatte, kritisch zu hinterfragen, auch weil der neu in die Startelf beförderte Xherdan Shaqiri vor dem Gegentor nicht gut in die Defensive umgeschaltet hatte.
Nach dem ersten Spiel, in dem der Schweizer Angriff überraschend effizient aufgetreten war, hatte der sich bereits die Frage stellen lassen müssen, ob die Zeit Shaqiris womöglich zu Ende gegangen sei. Yakin hatte widersprochen und den Altmeister, der inzwischen bei Chicago Fire in den USA spielt, tatsächlich aufgestellt. Es dauerte 26 Minuten bis alle Skeptiker wussten, dass das eine kluge Entscheidung war. Der Angreifer folgte seinem Instinkt, erlief einen schottischen Rückpass, kam 18 Meter vor dem Tor zum Abschluss und trat den Ball sehenswert zum 1:1 in den Winkel. Ein Weltklassetor.
“I scored it perfectly – an important goal. It's very nice,” he said later on SRF and had no more doubts about the round of 16: “We're through with four points.”
After the break, the Swiss Dan Ndoye missed a huge chance (58th minute), while on the other side Grant Hanley hit the post (67th minute). The closer the final whistle came, the more open the game became. In some phases, the underdogs from Scotland were even really dominant, and a win for this team against Hungary and a place in the knockout phase would by no means be a miracle after the impressions of that day. The Swiss will probably even advance to the next round if they lose to Germany.