Eigentlich benötigt man den WLAN-Router nur zu bestimmten Zeiten am Tag. In der Realität ist das Gerät aber auch dann in Betrieb, wenn man es gar nicht verwendet. Dabei kann man sich viel besser vor fremden Zugriffen schützen und außerdem Geld sparen, wenn man das Gerät in der Nacht ausschaltet.
Nachts WLAN-Router ausschalten spart Strom und Geld
Es gibt viele Ratschläge rund um die Nutzung der Geräte. Dazu zählt es auch, den Router nachts auszuschalten, um die steigenden Energiepreise etwas zu kompensieren. Im Jahr verbrauchen WLAN-Router im Dauerbetrieb nämlich um die 30 Euro. Sind sie acht Stunden am Tag nicht in Betrieb, können Sie davon 10 Euro sparen.
Beispiel FritzBox : Laut Hersteller AVM liegt der Verbrauch bei „durchschnittlich 9 – 10 Watt und maximal 30 Watt“. Das wären zwischen rund 79 Kilowattstunden (kWh) und etwa 262 kWh im Jahr.
Gerechnet auf den ungefähren aktuellen Preis für eine Kilowattstunde – im April 2022 waren es laut Finanztip beispielsweise 37,14 Cent – wären das also zwischen 29 Euro und maximal ca. 98 Euro pro Jahr an Kosten für den WLAN-Router. Das würde einer Ersparnis von rund 10 Euro bis 32 Euro entsprechen, sollte man ihn täglich nachts für 8 Stunden deaktivieren.
Router deaktivieren erhöht die Sicherheit
Das nächtliche Ausschalten kann auch verhindern, dass man gehackt wird. Solche Szenarien sind durchaus denkbar. In den USA rief das FBI vor wenigen Jahren sogar öffentlich dazu auf, dass Haushalte und kleine Unternehme ihre Wlan-Router ausstellen und dann neu starten.
So sichert man den WLAN-Router
Man kann Vorkehrungen treffen, damit der WLAN-Router nicht gehackt wird – auch während des Betriebs. Viele davon lassen sich schnell und einfach umsetzen.
Achten Sie darauf:
- Verwenden Sie keine Standardpasswörter für Ihr Netzwerk.
- Änderen Sie die standardmäßige SSID Ihres Routers. Sie ist für Hacker leicht zu ermitteln und erlaubt es, Ihr WLAN zu orten.
- Verschlüsseln Sie Ihre Daten in den Verbindungseinstellungen. Dort wählen Sie WPA- oder WEP-Verschlüsselung.
- Schütze Sie sich durch Anti-Malware-Software auf Ihrem Rechner vor Onlineangriffen.
Aufpassen beim Ausschalten: Welche Geräte hängen am Router?
Obwohl es simpel klingt, kann es ein paar Probleme mit sich bringen, wenn man das Gerät komplett vom Netz nimmt. Wie Nutzer berichten, fällt damit nämlich zunächst einmal auch die Telefon- und Anrufbeantworterfunktion aus. Während das in der Nacht in der Regel zu keinen Komplikationen führen dürfte, kann ein fehlender Anrufbeantworter im Urlaub natürlich ärgerlich sein.
Noch unpraktischer kann es werden, wenn Sie verschiedene Smart-Home-Geräte über die FritzBox oder einen anderen Router mit einem Signal versorgen. Das Ausschalten führt möglicherweise dazu, dass diese nach dem Neustart neu registriert werden müssen. Und manchmal funktioniert danach nicht mehr alles 100-prozentig.
Auch automatische Softwareupdates , die nachts für entsprechende Geräte erfolgen, können dadurch behindert werden. Hier lohnt es sich, diese nur bei WLAN-Verbindung zu erlauben.
Alternative: Nur das WLAN am Router deaktivieren
Wer sich darüber keine Gedanken machen möchte, kann zum Beispiel bei der FritzBox auf eine integrierte Funktion zurückgreifen. Das Gerät besitzt nämlich eine Zeitschaltuhr, über die sich das Signal beliebig steuern lässt. Diese finden Sie bei der FritzBox unter Einstellungen > WLAN > Zeitschaltungaktivieren.
Zusatztipp: Wollen Sie noch mehr Strom sparen, helfen verschiedene Einstellungen des WLAN-Routers. So sinkt der Verbrauch auch, wenn Sie unnötige Funktionen abstellen. Neben dem reinen Zugang zum Internet ist das Gerät oft mit Zusatzfunktionen überladen, die Sie wahrscheinlich kaum oder gar nicht verwenden. Etwa:
- Netzwerkfreigabe von Festplatten oder angeschlossenen USB-Sticks
- NAS-Funktion
- nicht verwendete Ethernet-Anschlüsse
- unwichtige WLAN-Geräte, die am Router hängen und nur selten Zugriff benötigen
So schalten Sie den WLAN-Router am einfachsten aus
Haben Sie sich am Ende doch dazu entschieden, eiskalt den Stecker zu ziehen, muss das zumindest nicht umständlich sein. Denn online oder im Handel gibt es diverse günstige Steckdosenleisten, die einen separaten Ausschalter haben. Schließen Sie Ihre FritzBox oder ein anderes Gerät dort an, müssen Sie vor dem Schlafengehen lediglich eine Taste bedienen.
Im Idealfall nutzen Sie den Verteilen auch gleich für andere Stromfresser, die Sie damit dann ebenfalls nachts eliminieren und so noch mehr Geld sparen können.
Quellen: AVM, Finanztip, eigene Recherche
Von Dana Neumann