Der Fusionsreaktor KSTAR (Korea Superconducting Tokamak Advanced Research) hat einen neuen Rekord in der Kernfusion aufgestellt. Dabei wurden Temperaturen siebenmal heißer als der Sonnenkern erzeugt. Der Reaktor trägt bereits jetzt den Spitznamen „koreanische künstliche Sonne“.
Durchbruch in Korea: Fusionsreaktor könnte viele unserer Energieprobleme mit einem Schlag lösen
Die Kernfusion könnte viele unserer Energieprobleme mit einem Schlag lösen. Sie verspricht eine nahezu unerschöpfliche Quelle sauberer Energie. Mittels des Fusionsreaktors wird versucht, die Prozesse im Sonnenkern nachzuahmen. Dort verschmelzen Wasserstoffkerne zu Heliumkernen, wobei jede Menge Energie freigesetzt wird.
Seit Jahrzehnten versuchen Wissenschaftler*innen eine solche künstliche Sonne nachzubauen. Nun ist dem KSTAR-Team in Dajeon in Südkorea ein neuer Durchbruch auf dem Weg dorthin gelungen, wie man in der Pressemitteilung des Forschungsinstituts bekanntgegeben hat.
Divertoren aus Wolfram als Schlüssel
Die größte Herausforderung der Kernfusion besteht darin, das Plasma mit Hilfe von Magnetfeldern zu stabilisieren. Der KSTAR hat gezeigt, dass er Plasma, eine extrem heiße Gaswolke, länger als je zuvor einschließen kann. Insgesamt konnte die Temperatur von hundert Millionen Grad im Fusionsreaktor für 48 Sekunden stabil gehalten. Damit wurde der bisherige Rekord um 30 Sekunden übertroffen.
Der Schlüssel zum jüngsten Erfolg von KSTAR liegt in der Einführung von Divertoren aus Wolfram. Die neuen Bauteile können daher mit den extremen Temperaturen besser umgehen als ihre Vorgänger aus Kohlenstoff. Ziel der Wissenschaftler*innen ist es, bis 2026 das brennende Plasma über 300 Sekunden stabil zu halten.
Quelle: Korea Institute of Fusion Energy
Von Véronique Fritsche