Ende einer Kampagne. Am späten Donnerstagabend haben die Frankfurter Fußballprofis letztmalig für längere Zeit die Europapokalhymne gehört. Weitere Heim- und Auswärtsspiele in der Conference League gibt es in dieser Saison nicht. Ausschlaggebend dafür ist der endgültige K.o. in den Play-offs gegen Royale Union Saint-Gilloise. Nach der leichtfertig verschenkten 2:0-Hinspielführung, die spiel- und kampfstarke Belgier noch zu einem 2:2 gedreht hatten, haben die Kicker aus dem Nachbarland im zweiten Vergleich mit der Eintracht 2:1 gesiegt.
Schützen der entscheidenden Tore für Saint-Gilloise waren Cameron Puertas (47. Minute) und Dennis Eckert (80.). Für die Eintracht traf Eric Junior Dina Ebimbe (88.). Saint-Gilloise steht damit im Achtelfinale der Conference League. Für die Eintracht heißt es: Adieu und Au Revoir Europacup. 600.000 Euro hätten die Frankfurter für den Einzug in die Runde der besten 16 Mannschaften bekommen. Die beiden Spiele am 7. und 14. März können sich die Spieler von Trainer Dino Toppmöller nun vor dem Fernseher anschauen. „Wir haben definitiv verdient verloren. Es ist brutal bitter und enttäuschend“, sagte Sportdirektor Timmo Hardung.
Ins Frankfurter Stadion waren zur Play-off-Partie 57.300 Zuschauer gekommen. Die meisten von ihnen hatten ihren Besuch im Stadtwald mit der Hoffnung verknüpft, eine wie entfesselt auftrumpfende Eintracht spielen sehen zu können. Doch weit gefehlt. Von „Heavy Metal“, wie ihn Sportvorstand Markus Krösche schon vor Wochen vom Tabellensechsten der Fußball-Bundesliga eingefordert hatte, war nur in der Schlussphase ein bisschen was zu sehen.
Der Wille war groß, und die Botschaft, die Sebastian Rode vor dem Wiedersehen mit Royale Union verkündet hatte, eindeutig. „Wir alle sind scharf“, sagte der Kapitän. Allein: Der Eintracht muss über Nacht die Würze ausgegangen sein. Statt die widerspenstigen Belgier von Beginn an unter Druck zu setzen und hier wie dort für Verwirrung in den gegnerischen Reihen zu sorgen, mühte sich Toppmöllers Truppe. Chancen waren Mangelware, und als Ansgar Knauff es nach einer Flanke von Fares Chaibi mit dem Kopf versuchte, brauchte der belgische Torhüter nicht großartig eingreifen.
Dieser Plan der Eintracht misslang
Stattdessen waren es die Königlichen aus Saint-Gilloise, die mehr Druck und mehr Power in ihren Offensivbestrebungen zeigten. Als Koki Machida aus 20 Metern Maß nahm, musste sich Kevin Trapp schon mächtig strecken, um größeres Unheil zu verhindern (10.). Es sah gefällig aus, was der Tabellenführer der ersten belgischen Liga am späten Donnerstagabend zeigte. Was auf der anderen Seite Chaibi mit seinem Freistoß anstellen wollte, dürfte sein Geheimnis bleiben. Halb Schuss, halb Flanke – auch diese Standardsituation missglückte völlig. Der Ball landete im Nichts (26.).