Durch das Ende des Nebenkostenprivilegs können Haushalte mit Kabelfernsehen ihren Empfangsweg frei wählen. Das ist gut so, allerdings müssen sie dafür einen neuen Vertrag abschließen. Vodafone geht nun gegen Schwarzseher vor und hat bereits erste unbezahlte TV-Anschlüsse gesperrt.
Millionen Haushalte in Deutschland sind vom Ende des Nebenkostenprivilegs betroffen . Die Kosten für den TV-Kabelanschluss dürfen nicht mehr über die Nebenkosten abgerechnet werden. Das eröffnet viele neue Möglichkeiten, die es aber auch abzuwägen gilt, um am Ende eine TV-Alternative auf den Markt zu bringen.
Viele Haushalte halten es für eine gute Idee, ab Juli das Kabelfernsehen ohne TV-Vertrag einfach schwarz zu nutzen. Denn eine Abschaltung ist in vielen Fällen technisch aufwendig. Auch die Kabelnetzbetreiber wollten technische Sperrmöglichkeiten erst prüfen, wenn sie ihre Kunden vorher informiert hätten. Vodafone hat nun aber angekündigt, bereits erste Kabelanschlüsse zu sperren.
Fast jeder dritte Haushalt in Deutschland muss spätestens ab 1. Juli 2024 einen neuen TV-Vertrag abschließen. Ab Juli muss man sich entschieden haben, doch viele Vermieter haben bereits oder werden noch Anfang April, Mai oder Juni umgestellt. Mieter sollten daher prüfen, ob und wann sie betroffen sind und sich um ihre TV-Versorgung kümmern.
Vodafone stellt gegenüber CHIP.de klar: Wer weiter über das Kabel fernsehen möchte, muss einen Vertrag mit seinem Kabelnetzbetreiber abschließen – in den meisten Fällen ist dies Vodafone. Sonst droht ein schwarzer Bildschirm.
Vodafone sperrt Kabel-TV in ersten Städten
In Karlsruhe hat Vodafone diese Drohung wahr gemacht und in mehreren Mehrfamilienhäusern die Kabelanschlüsse der Mieter gesperrt. Denn wenn in bereits umgestellten Wohngebäuden kein Vertrag zwischen Mieter und Vodafone über den Empfang von Kabelfernsehen besteht, liegt eine unberechtigte Nutzung vor. Die Abschaltung der Kabelanschlüsse erfolgt durch Techniker vor Ort – zum Beispiel an den Hausverteilern im Keller.
Eine Sperrung des Fernsehanschlusses ist jedoch nicht notwendig. Die Anbieter und auch die Vermieter informieren die betroffenen Mieter schon seit einiger Zeit. Jetzt sind Mieter am Zug . Wer weiterhin linear fernsehen will, muss sich etwas einfallen lassen. Für Gelegenheitsnutzer gibt es kostenlose Angebote.
Weitere Möglichkeiten sind:
- Über den Kabelanschluss: Wenn Sie bisher über Kabel ferngesehen haben und damit zufrieden sind, ist es am bequemsten, dies auch weiterhin zu tun. Sie müssen dann einen Vertrag direkt mit dem Kabelanbieter, zum Beispiel Vodafone, abschließen.
- TV Streaming: Fernsehen geht auch per Streaming und Dienste wie Sky, Waipu oder Zattoo versprechen sich viele Umsteiger vom Kabel. In der Regel kann man die TV-Streamer für kurze Zeit kostenlos testen. Probieren Sie aus, ob das für Sie eine Alternative ist.
- Satellitenempfang oder Hausantenne: Eine eigene Satellitenschüssel ist zwar für viele Mieter nicht wirklich möglich, aber die klassischen Alternativen zum Kabel sind prinzipiell auch denkbar. Einfacher als Sat ist es, Antennenfernsehen auszuprobieren.