Altes Eisen: Die früheste Aufnahme der Lokomotive Nassau im Bad Sodener Bahnhof ist um 1865 entstanden.
Bild: Stadtarchiv Bad Soden
Die erste Bahnstrecke Hessens führte 1840 von Frankfurt nach Wiesbaden. Was als Kur-Express begann, wurde bald eine wichtige Verbindung für Pendler – mitunter gegen den Widerstand von Anwohnern und Bauern.
Verspätungen, Verzögerungen, Zugausfälle: Viel, aber wenig Gutes haben wir zuletzt über die Zugverbindungen im Vordertaunus schreiben müssen. Dabei fahren die Regionalbahnen dort auf historischen Gleisen. Schon im Jahr 1840 ging die Taunus-Eisenbahn von Frankfurt über Höchst nach Wiesbaden in Betrieb, fünf Jahre nach der Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth und fünfzehn Jahre nach der ersten Eisenbahnstrecke überhaupt, der Stockton and Darlington Railway in Nordengland. Interessantes über die „Eisenbahngeschichte zwischen Taunus und Main“ hat der historische Verein Rhein-Main-Taunus nun in einer Ausgabe seiner Zeitschrift „Rad und Sparren“ zusammengetragen.
Mit ihren 41,2 Kilometern war die Taunus-Eisenbahn die erste Bahnlinie in Hessen und die neunte in Deutschland. Betreut hat den Bau Paul Camille von Denis, deutsch-französischer Eisenbahnpionier, der schon an der Linie nach Fürth mitgemischt und sein Handwerk bei Studienreisen nach England und in die Vereinigten Staaten gelernt hatte. Benannt ist die Linie nach ihrer Betreiberin, der Taunus-Eisenbahn-Gesellschaft mit Sitz im Frankfurter Taunusbahnhof, der ungefähr dort lag, wo sich heute der Willy-Brandt-Platz befindet. Im Gegensatz zum Bahnhof gibt es die Strecke noch. Auf ihr verkehren vorwiegend Regionalbahnen nach Wiesbaden, Limburg und in den Rheingau. Ab der Station „Farbwerke“ nutzt die S1 die Strecke.