Mit einem Sieben-Tore-Spektakel sind die Zuschauer beim Gratis-Spiel in Düsseldorf voll auf ihre Kosten gekommen, das Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga entwickelt sich indes zum Hamburger Stadtduell. Die Fortuna feierte am Samstag vor 52.000 Fans, die dank Sponsorengelder umsonst ins Stadion gekommen waren, nach 0:3-Rückstand noch einen 4:3-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Für das Spiel lagen der Fortuna rund 120.000 Ticket-Anfragen vor.
Damit bleiben die Rheinländer an den beiden Hamburger Clubs FC St. Pauli und HSV dran, die derzeit den Ton im Fußball-Unterhaus angeben. Der FC St. Pauli konnte die Tabellenspitze trotz eines 2:2 (0:1) beim SC Paderborn behaupten, hat seinen Vorsprung auf den mit 2:0 (2:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth siegreichen HSV aber verspielt.
Ein Doppelpack von Ao Tanaka (36./63.) und weitere Treffer von Matthias Zimmermann (49.) und Felix Klaus (57.) begeisterten das Fortuna-Publikum, das das erste von drei Freispielen genießen konnte. Richmond Tachie (21.), ein Eigentor des Düsseldorfers Jamil Siebert (30.), und der ehemalige Fortuna-Profi Marlon Ritter (32.) hatten den Gästen eine Drei-Tore-Führung gebracht.
Offen ist indes, ob den Düsseldorfern noch ein Nachspiel droht: FCK-Stürmer Ragnar Ache wurde nach dem dritten Lauterer Treffer offenbar von einer von den Rängen geworfenen halb gefüllten Plastikflasche getroffen. Ache konnte zunächst weiterspielen, musste kurz vor der Pause aber doch mit dem Verdacht auf eine schwere Bänderverletzung ausgewechselt werden, nachdem er umgeknickt war.
Späte Ernüchterung bei St. Pauli
Nach Treffern von Johannes Eggestein (48.) und Jackson Irvine (78.) schien St. Pauli am Samstag dem fünften Sieg in Serie nahe. Doch der Ausgleich der konterstarken Paderborner durch Filip Bilbija (82.) sorgte für späte Ernüchterung. Immerhin trotzten die Gäste dem ersten Rückstand der Saison durch das Traumtor von Florent Muslija. (9.).
Der HSV nutzte zeitgleich die Gunst der Stunde. Dank der Treffer von Jonas Meffert (16.) und Robert Glatzel (45. +4) gelang dem einstigen Bundesliga-Dino am Samstag der fünfte Heimsieg im fünften Spiel. Nur die schlechtere Tordifferenz verhinderte den ersten Sprung auf Rang eins seit dem fünften Spieltag.
Hannover 96 wird mehr und mehr zum Aufstiegskandidatin
Im dritten Samstagsspiel vergrößerte Wehen Wiesbaden die Abstiegssorgen des VfL Osnabrück. Im Duell der Aufsteiger unterlag die Mannschaft von Trainer Tobias Schweinsteiger mit 0:2 (0:1) und bleibt Tabellenvorletzter. Das Team von Coach Markus Kauczinski kletterte nach zuvor sechs Ligaspielen ohne Sieg ins Tabellen-Mittelfeld. Lee Hyun-Ju (9. Minute) und Robin Heußer (70.) trafen vor 14 491 Zuschauern für Wiesbaden.
Mehr und mehr zu einem Aufstiegskandidaten wird Hannover 96. Dank des Siegtreffers von Cedric Teuchert in der 61. Minute zum 2:1 (1:0) über das seit nunmehr fünf Partien sieglose Team aus Magdeburg festigten die Norddeutschen als Tabellendritter am Freitag ihren Platz im Kreis der Spitzenteams.
Erstaunlich gut schlägt sich weiterhin der SV Elversberg. Beim 3:0 (2:0) über Schlusslicht Eintracht Braunschweig blieb der Aufsteiger zum sechsten Mal in Serie ungeschlagen. Dagegen muss Eintracht-Coach Jens Härtel nach zuletzt sieben sieglosen Partien um seinen Job bangen. „Erst mal ist der Jens unser Trainer. Und ich gehe davon aus, dass er es auch bleiben wird“, kommentierte Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann, kündigte aber für dieses Wochenende Gespräche „mit den Gremien“ wie Aufsichtsrat und Geschäftsführung an.