Migranten werden an der kanadischen Grenze nahe Hemmingford, Quebec, von der Polizei kontrolliert.
Bild: Reuters
Aktenstau, Wohnungsnot, Anpassungsdruck: Klingt vertraut, wird aber in dem Land bemängelt, dessen Einwanderungspolitik viele vorbildlich finden. Auch in Kanada gibt es Kritik am Umgang mit Migranten.
Wenn es einen Beliebtheitswettbewerb für Nationen gäbe, dann würde eine ihn immer wieder gewinnen: Kanada. Kaum ein anderes Land zieht so viele deutsche Touristen an und ist dabei auch politisch so beliebt. In die USA fliegt man zwar gern, aber gerade in der Trump-Ära machten Politiker wie Journalisten deutlich, dass sie den damaligen amerikanischen Präsidenten ablehnten. Kanada gilt dagegen als Vorbild – besonders auf dem Gebiet der Einwanderungspolitik.
Bevor das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz verabschiedet wurde, bekräftigten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil in Ottawa, wie viel man dort lernen könne. Gerade in letzter Zeit bekam das gute Image der Kanadier zwar Risse, weil Medien zunehmend kritisch über den Umgang mit Verbrechen an den Ureinwohnern berichteten. Doch besonders beim Thema Migrationspolitik schauen Politik wie Medien positiv auf das nordamerikanische Land. Das Image: Die Kanadier seien besonders gut darin, Einwanderer auszuwählen und zu integrieren.