In den USA hat unter Beteiligung der Chefs der führenden Tech-Riesen die Ausarbeitung von Vorschriften für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) begonnen. „Heute starten wir ein enormes, komplexes und lebenswichtiges Unterfangen: die Schaffung einer Grundlage für eine überparteiliche KI-Politik“, sagte der Fraktionschef der Demokraten und Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, am Mittwoch auf einem KI-Forum auf dem Kapitol. „Es ist wichtig für uns, einen Schiedsrichter zu haben“, sagte Tesla-Chef Elon Musk am Rande der Anhörungen. Eine Regulierungsbehörde sei nötig, „um sicherzustellen, dass Unternehmen sicher und im Interesse der Öffentlichkeit handeln“.
Neben Musk nahmen auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Google-Chef Sundar Pichai an den Beratungen in Washington teil. Sie sollen den Kongressmitgliedern helfen, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie die aus KI resultierenden Gefahren beherrscht werden können. Spätestens seitdem das KI-Programm ChatGPT von OpenAI öffentlich zugänglich ist, ist ein regelrechter Boom um die neue Technik entstanden. Schon jetzt gehen von KI allerdings Gefahren aus wie kaum erkennbare Fälschungen (deepfakes) in Form von Fotos, Videos, Manipulationen in sozialen Netzwerken und von Wahlkämpfen.
Alle Teilnehmer seien sich einig, dass die Regierung die KI-Nutzung regulieren und entsprechende Gesetze ausarbeiten müsse, sagte der Senator von New Jersey, Cory Booker. An der Sitzung nahmen auch die Chefs von Nvidia-Chef Jensen Huang, Microsoft Satya Nadella, IBM Arvind Krishna sowie der Microsoft-Gründer Bill Gates und die Präsidentin des Gewerkschaftsverbands AFL-CIO, Liz Shuler, teil.
Experten forderten sechsmonatige Pause bei der Entwicklung von KI-Systemen
Kritisch äußerte sich der oppositionelle republikanische Senator Josh Hawley: „Ich weiß nicht, warum wir die größten Monopolisten der Welt einladen sollten, um dem Kongress Tipps zu geben, wie sie mehr Geld verdienen können.“ Er warf der demokratischen Mehrheit im Kongress vor, es bislang versäumt zu haben, eine sinnvolle Technologiegesetzgebung zu verabschieden.
Das Forum am Mittwoch ist Teil mehrerer Veranstaltungen, die Grundlagen für die Leitplanken für KI-Anwendungen legen soll. Bereits vergangenen März hatten Musk und eine Gruppe von KI-Experten und Führungskräften eine sechsmonatige Pause bei der Entwicklung von KI-Systemen gefordert. Begründet hatten sie das Moratorium mit möglichen Risiken für die Gesellschaft.
Weltweit bemühen sich die Regierungen um Regeln für den Einsatz generativer KI, mit der Texte und Bilder erstellt werden können, deren künstlicher Ursprung praktisch nicht nachweisbar ist.