In Italien müssen Autofahrer besonders vorsichtig sein. Denn ein Spiegeltrick macht derzeit die Runde. Dabei handelt es sich um einen Betrug der besonders perfiden Art. Den Betroffenen wird vorgegaukelt, sie hätten einen Schaden verursacht. Darauf gibt es nur eine Reaktion.
Andere Länder, andere Tücken: Auf italienischen Autobahnen sollten Reisende derzeit besonders vorsichtig sein. So häufen sich derzeit die Berichte über eine neue Masche, die ahnungslosen Urlaubern das Geld aus der Tasche ziehen soll. Umso wichtiger ist es, sich schon vor der Reise zu informieren, wie man mit solchen Betrügern umgeht.
Betrug auf der Autobahn
Franz S. und seine Frau waren auf der italienischen Autobahn unterwegs. Die Fahrt verlief gut, bis es passierte. „Wir überholten einen weißen BMW, als wir plötzlich einen Schlag hörten“, berichtete das Ehepaar dem österreichischen Portal „Heute.at“. „Dann überholte uns der Fahrer, zeigte auf seinen kaputten Spiegel und lotste uns auf einen Rastplatz.“ Das Ehepaar folgte der Aufforderung des vermeintlich Geschädigten und tappte in die Falle.
Nachdem der BMW-Fahrer ausgestiegen war, ging er nicht wie erwartet zur Fahrerseite, sondern zur Beifahrerseite. Dort konnte er nun, während er das Ehepaar aufforderte, die Scheibe herunterzulassen, unbemerkt mit Spezialkreide einen „Kratzer“ am Fahrzeug seiner Opfer vortäuschen – ein perfider Betrug.
„Am Parkplatz sprach uns der Mann höflich darauf an, dass wir seinen Spiegel touchiert hätten und zeigte uns am Handy sofort ein Ersatzmodell um 800 Euro auf eBay“, zitierte Heute.at weiter. Er habe angeboten, den Schaden ohne Polizei und Versicherung direkt vor Ort in bar zu begleichen. „Meine Frau übergab ihm freiwillig unsere ganzen Bargeldreserven“, so der Betroffene Franz S. Dabei habe es sich immerhin um 560 Euro gehandelt, mit denen der Betrüger umgehend verschwunden sei.
So reagieren Sie auf den Spiegeltrick
Der Trick ist perfide, denn wer die Hinweise ignoriert, riskiert den Vorwurf der Fahrerflucht. Auch deshalb halten viele Autofahrer direkt an.
Aber! „Sollten Sie außer dem Knall nichts Ungewöhnliches an Ihrem Fahrzeug bemerken, fahren Sie weiter“, rät Nikolaus Authried, Jourist beim Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC), Urlauberinnen und Urlaubern in Italien. „Wenn Sie stehen bleiben, sagen Sie, dass sie die Polizei hinzuziehen wollen.“ Auf diese Weise könne man dem Betrug in Form des sogenannten Spiegeltricks entgehen.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, den Trick zu entlarven. So verwenden Betrüger oft eine spezielle Kreide, um einen Kratzer auf der Beifahrerseite vorzutäuschen. Sie ist wasserlöslich, so dass die Echtheit des Schadens leicht überprüft werden kann.
Von Philipp Rall
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