In Berlin: Sebastian Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen)
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Der Politiker Sebastian Schäfer hat sich extra Aktien des Metro-Konzerns gekauft, um das Russlandgeschäft des Einzelhändlers anzuprangern. Konzernchef Greubel zeige bei diesem Thema „keinerlei Scham“.
Für viele Kleinaktionäre bieten Hauptversammlungen die Gelegenheit, die Spitzenmanager der Aktiengesellschaft, an der sie beteiligt sind, einmal näher kennenzulernen – und diese bei der Generaldebatte über das Unternehmen auszufragen. Kritische Fragen, unbequeme Aktionäre, das ist die Konzernleitung also durchaus gewohnt. Dass ein Bundestagsabgeordneter seine Kritik am Unternehmen in diesem Rahmen auslässt, ist dagegen ungewöhnlich. Sebastian Schäfer, Haushaltspolitiker der Grünen, hat genau das bei der nächsten Metro-Hauptversammlung am Mittwoch (7. März) vor. Zu diesem Zweck habe er sich „ein paar Stammaktien“ der Metro gekauft, erzählt er im Gespräch mit der F.A.S.
Schäfer, der zum Realo-Flügel der Partei gehört, übt scharfe Kritik am Konzern und dessen Vorstandschef Steffen Greubel. Diese richtet sich vor allem gegen das Russlandgeschäft der Metro, das trotz des Krieges in der Ukraine weiterläuft. Metro-Chef Greubel zeige bei diesem Thema „keinerlei Scham“ und sei zuletzt mit „schwierigen Aussagen“ aufgefallen. Zum Beispiel auf einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf (WPV): „Wir halten daran fest, weil es eine große wirtschaftliche Bedeutung für uns hat“, sagte Greubel dort.