Polarisierung: Die AfD ist geschickt darin, ihren Wählern einzureden, dass sie von einer Politik gegen Migranten profitieren würden, sagt DIW-Chef Marcel Fratzscher.
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Die Ökonomen des DIW kommen zu dem Schluss: Unter einer AfD-Regierung würden die Wähler der Partei ärmer. Mit einer Kampagne versucht das Bündnis Demokult, Wechselwähler von der AfD abzubringen.
Die Bilder sind schwarz-weiß, die Menschen blicken düster in die Kamera. Woran das liegt, wird schnell klar: Sie bereuen, die Alternative für Deutschland (AfD) gewählt zu haben. „Ich wollte nur, dass weniger Ausländer ins Land kommen. Jetzt finde ich keine Azubis mehr“, steht auf einem Motiv. „Ich wollte nur die etablierten Parteien ärgern. Jetzt arbeite ich mit 70 immer noch“, liest man auf einem anderen. Ein drittes klingt so: „Ich wollte nur der Ampel eins auswischen. Jetzt kann ich mir mein Monatsticket nicht mehr leisten.“
„AfDnee“ heißt die Kampagne, für die diese Motive entstanden sind. Ihr Ziel: Wechselwähler, die von den etablierten Parteien enttäuscht sind, davon abbringen, bei der hessischen Landtagswahl aus Frust für die AfD zu stimmen. Die Partei hofft bei der Wahl auf einen Erfolg, in den Umfragen legt sie weiter zu. Im Hessentrend von Infratest Dimap etwa lag sie im September mit 17 Prozent nur noch ein Prozent hinter der SPD. Dass sie zweitstärkste Kraft im hessischen Landtag werden könnte, erscheint nicht mehr unrealistisch.