Die EU-Außenminister beraten am Dienstag in einer Videokonferenz über die Folgen des iranischen Angriffs vom Wochenende. Luxemburgs Außenminister Xavier Bettel zeigte sich zurückhaltend zur Einstufung der iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation. Hier fehle es einerseits an den formalen Voraussetzungen, sagte er im ZDF- „Morgenmagazin”. Denn dafür brauche es erst ein Gerichtsurteil zu Terrorfragen gegen die Organisation in mindestens einem EU-Mitgliedstaat.
Zudem sei die Frage, ob die Einstufung der Revolution politisch Hilfreich bei diplomatischen Lösungen sei: „Man sollte nicht vergessen: Die sitzen aber am Ruder, das heißt, diese Organisationen sind die Leute, die da entscheiden. Und wenn wir die jetzt als Terroristen bezeichnen und nicht mehr mit denen reden wollen, dann haben wir auch keine Partner, mit denen wir reden müssen.” Als Erfolg bewertete Bettel, dass Iran schon jetzt von der arabischen Welt weitgehend isoliert worden sei. Bei dem Angriff gegen Israel habe das Land keine Unterstützung von arabischen Staaten erhalten, sagte er. „Das ist schon wichtig. Wenn man Iran weiter isoliert und zeigt, dass sie nicht stärker werden und isoliert sind, ist es auch (…) ein Gewinn für uns alle. Und nur Muskeln zu zeigen, das wird vielleicht nichts ändern.”