Bei schweren Busch- und Waldbränden im US-Bundesstaat Hawaii sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Dies gab der Bürgermeister des Bezirks Maui, Richard Bisson, am Mittwoch bekannt. Diese Zahl könne aber noch steigen, derzeit würden die Such- und Rettungsarbeiten auf der Insel fortgesetzt. Das ganze Ausmaß der Schäden sei noch nicht absehbar, hieß es.
Hawaiis Gouverneur Josh Green sprach vorher von einer „schrecklichen Katastrophe“. Durch die „heldenhaften“ Bemühungen der Einsatzkräfte seien viele Verluste verhindert worden, aber man müsse wohl „einige Verluste an Menschenleben“ erwarten. Von Reisen auf die Inselgruppe wurde abgeraten.
Menschen sprangen ins Meer
Die Feuer wüten auf der Insel Maui und auf Hawaii, der größten Insel des gleichnamigen Bundesstaats. Dem Gouverneur zufolge wurden große Teile der Stadt Lahaina auf Maui zerstört. Mehrere Hundert Familien verloren demnach ihre Häuser. Zudem wurden Verletzte mit Brandverletzungen und Rauchvergiftungen in Krankenhäuser gebracht. Menschen sprangen Medienberichten zufolge sogar ins Meer, um vor den Flammen zu flüchten. Die US-Küstenwache teilte auf der kürzlich in X umbenannten Onlineplattform Twitter mit, zwölf Menschen aus dem Wasser gerettet zu haben.
Für die beiden Bezirke Maui und Hawaii wurde der Notstand ausgerufen. Dadurch werde die Nationalgarde von Hawaii mobilisiert, um die Einsatzkräfte in den betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Teilweise fiel in den betroffenen Gebieten der Notruf aus. Nach Angaben der Website Poweroutage.us waren auf ganz Hawaii zudem mehr als 15.000 Haushalte und Geschäfte ohne Strom.
Mitverantwortlich für die rasch um sich greifenden Brände sei der Hurrikan Dora, der südlich der Inseln des US-Bundesstaats vorbeiziehe, so die Behörden. „Die Tatsache, dass wir in mehreren Gebieten Waldbrände haben, die indirekt auf einen Hurrikan zurückzuführen sind, ist beispiellos. Das ist etwas, was die Bewohner von Hawaii und der Staat noch nicht erlebt haben“, zitierte CNN die stellvertretende Gouverneurin von Maui, Sylvia Luke. Sie sagte außerdem, die örtlichen Krankenhäuser seien „überlastet mit Patienten mit Verbrennungen“ und Menschen, die Rauch eingeatmet hätten. „Die Realität ist, dass wir Menschen aus Maui ausfliegen müssen, um ihre Verbrennungen zu behandeln.“