Pieter Omtzigt auf dem ersten Mitgliedertreffen der der Partei Neuer Gesellschaftsvertrag in Amersfoort am 10. November.
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Vor der Wahl in zehn Tagen dreht sich in den Niederlanden alles um Pieter Omtzigt von der Partei Neuer Gesellschaftsvertrag. Auch, weil er nicht sagt, was er im Fall eines Sieges täte.
Nein, Pieter Omtzigt will immer noch nicht sagen, was er nach der Parlamentswahl vorhat. „Ich kann nicht alles in einem Drehbuch aufschreiben“, verteidigte sich der Gründer der Partei Neuer Gesellschaftsvertrag in einer Wahlkampfdebatte. Er habe ja auch nicht damit gerechnet, dass seine Partei Neuer Gesellschaftsvertrag, die es erst seit drei Monaten gibt, in der Wählergunst so weit vorne liegen würde. „Ich dachte, irgendwann werden wir in den Umfragen fallen, und dann wird sich diese Frage erledigen.“ Diese Frage: ob er, Pieter Omtzigt, Ministerpräsident der Niederlande werden will. Sie hat sich nicht erledigt. Tatsächlich dreht sich vor der Wahl am kommenden Mittwoch fast alles nur noch darum.
Schon das zeigt, wie ungewöhnlich dieser Wahlkampf ist. Normalerweise treten Parteien mit Spitzenkandidaten an, die auch den Spitzenposten wollen. Omtzigts wichtigste Konkurrenten lassen gar keine Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen: Frans Timmermans, lange EU-Kommissar, jetzt Anführer des Linksbündnisses aus Sozialdemokraten und Grünen, und Dilan Yeşilgöz, Justizministerin und Kandidatin der rechtsliberalen Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD), der Partei des scheidenden Ministerpräsidenten Mark Rutte. Nur Omtzigt versucht sich dieser Logik zu entziehen.