Nordkorea hat den Test einer ballistischen Rakete bestätigt. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete am Montagmorgen den erfolgreichen Test einer Rakete mit mittlerer Reichweite. Der Test der mit einem manövrierbaren Hyperschall-Sprengkopf bestückten Rakete zielte demnach darauf ab, deren „Gleit- und Manövriereigenschaften“ sowie die Zuverlässigkeit eines neu entwickelten Feststoffantriebs zu überprüfen.
Der Raketentest habe zu keinem Zeitpunkt „die Sicherheit eines Nachbarlandes beeinträchtigt“ und auch nichts mit der aktuellen Situation in der Region zu tun gehabt, schrieb KCNA weiter.
Ballistische Rakete stürzt ins Meer
Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte hatte am Sonntag mitgeteilt, Nordkorea habe eine „nicht identifizierte ballistische Rakete“ in Richtung des Ostmeers abgefeuert, das auch als Japanisches Meer bekannt ist.
Das japanische Verteidigungsministerium erklärte, die Rakete sei außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans ins Meer gestürzt. Die AWZ wird auch als 200-Meilen-Zone bezeichnet. Nach mehreren Raketentests im vergangenen Jahr hatte Nordkorea im Dezember eine Interkontinentalrakete abgefeuert, die mit ihrer potenziellen Reichweite die gesamten USA abdecken könnte.
Kim Jong Un will härtere Gangart gegen Südkorea
Gegenüber Südkorea hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un eine härtere Gangart angekündigt und erklärt, der Nachbar werde offiziell als Feind betrachtet. Die Möglichkeit einer Wiedervereinigung, die in früheren Zeiten der Annäherung im Raum gestanden hatte, schloss Kim nun aus. Anfang Januar war es nahe der umstrittenen Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea zum Einsatz von Artillerie gekommen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will außerdem die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt und gemeinsame Militärübungen abgehalten.
Der UN-Sicherheitsrat hat zahlreiche Resolutionen verabschiedet, in denen Nordkorea aufgefordert wird, seine Atom- und Raketenprogramme zu stoppen. 2006 hatte Nordkorea erstmals einen Atomtest vorgenommen.
Nordkoreas Außenministerin besucht Russland
Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui wird der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge am Montag in Russland erwartet. Auf Einladung ihres Kollegen Sergej Lawrow werde sich Choe bis Mittwoch in Russland aufhalten, so KCNA.
Die USA werfen Nordkorea unter Berufung auf Geheimdienst-Erkenntnisse vor, Russland mit ballistischen Raketen und Abschussanlagen versorgt zu haben. Die Regierungen in Moskau und Pjöngjang haben Waffengeschäfte verneint. Jedoch hatten sie angekündigt, ihre militärische Zusammenarbeit zu vertiefen.