„Roter Lippenstift und offene lange Haare“: Taylor Swift schaut sich die Kansas City Chiefs gegen die Chicago Bears an – und alle schauen ihr dabei zu.
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400 Prozent höhere Trikotverkäufe, Millionen an den Fernsehern: Wie das Liebesverhältnis von Taylor Swift mit Travis Kelce das Interesse an der NFL befeuert – und rechtsgerichteten Meinungsmachern „das Gehirn zerbricht“.
Wer lange genug in dem Katalog mit den vielen Songs stöbert, die die Pop-Sängerin Taylor Swift im Laufe ihrer Karriere geschrieben hat, wird ein paar Motive finden, die sie häufiger und immer wieder benutzt. Die 33 Jahre alte Amerikanerin, die nicht müde wird, in ihrem Buffet aus Themen persönliche und private Erlebnisse und Gedanken auf eingängige Melodien zu satteln, verarbeitet auf diese Weise tagebuchartig und öffentlich ihre Beziehungen mit Männern. Ziemlich viele endeten in Liebeskummer – und nicht so, wie sie es in den märchenhaften Phantasien von einer besseren Welt in einigen anderen ihrer Lieder besingt.
Ihre Musik und ihre Themen kommen bei einem loyalen, hauptsächlich weiblichen Millionenpublikum außerordentlich gut an. Ihre Fans sehen in Taylor Swift weniger eine „von einem extremen Perfektionismus wahnsinnig getriebene“ Künstlerin wie etwa das Musikmagazin „Rolling Stone“. Sondern eher dies: Swift dient jungen Frauen als ideale Projektionsfläche und als Identifikationsfigur. Als jemand, die sich nicht daran stört, dass ihre Musik in der Kritik zumeist mit der Note „weder besonders gut noch besonders schlecht“ bedacht wird.