Nach massiven Vorwürfen zahlreicher Spielerinnen ist Borut Jarc als Trainer der slowenischen Frauenfußball-Nationalmannschaft zurückgetreten. Wie der nationale Verband NZS am Dienstag bekannt gab, sei die Entscheidung in beiderseitigem Einvernehmen gefallen. Die Anschuldigungen, die Spielerinnen des Nationalteams unter anderem in einem Offenen Brief erhoben hatten, wies Jarc zurück.
„Ich möchte betonen, dass ich immer moralisch und nach ethischen Grundsätzen gehandelt habe“, wurde der 63-Jährige in der Mitteilung des Verbandes zitiert. Er sei „aus rein persönlichen Gründen“ zu der Entscheidung gekommen. Er könne seine Arbeit „unter diesen Umständen nicht mehr erfolgreich fortsetzen“.
Spielerinnen forderten Absetzung
In einem Brief an Verbandschef Radenko Mijatovic berichteten die Spielerinnen im Juli von Mobbing, unangemessener Sprache, Sexismus, Rassismus und Body-Shaming sowie einer Kultur der Einschüchterung unter Jarcs Führung. 31 Personen, darunter auch Lara Prasnikar von Eintracht Frankfurt, unterzeichneten das Schreiben und forderten die Absetzung des Trainers, Reformen und bessere Bedingungen.
Am Montag hatte das Magazin Josimar detailliert über die Vorwürfe berichtet. Demnach unterstützte der Verband Jarc, der 2018 als Nationaltrainer übernommen hatte, zunächst und setzte einen Ausschuss ein, der sich mit der Angelegenheit befassen sollte. Wer die Nachfolge antritt, ist bislang unklar.
Slowenien, auf Platz 40 der Weltrangliste, trifft am 22. September zum Start der Nations League auf Tschechien.