Ein Regionalzug ist in Rheine im Münsterland mit einem umgestürzten Baum zusammengestoßen. Von 44 Insassen seien zwei verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Ersten Erkenntnissen zufolge sei der Baum am Mittwochabend durch Sturmböen auf eine Oberleitung gestürzt. Die Regionalbahn der Linie 65 habe daraufhin nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Beim Zusammenstoß zersplitterte demnach die Frontscheibe – der Zugführer wurde dadurch leicht verletzt. Rettungskräfte brachten ihn sowie einen Fahrgast mit Kreislaufproblemen in ein umliegendes Krankenhaus. Die übrigen Fahrgäste blieben den Angaben zufolge unverletzt. Bis zum Mittag sei die Bahnstrecke noch in Richtung Münster gesperrt, hieß es weiter.
Auch in Nordeutschland müssen Pendler und Bahnreisende nach einem Zugunfall vor allem im Regionalverkehr mit erheblichen Einschränkungen rechnen. In der Nacht kollidierte ein Regionalzug auf der Strecke Uelzen-Hannover mit einem umgestürzten Baum, wie das Bahnunternehmen Metronom mitteilte. Die Deutsche Bahn ist nach Angaben des Unternehmens bedingt betroffen – der Fernverkehr wird demnach umgeleitet.
Bei dem Unfall wurde zwar niemand verletzt, aber die Folgen der Kollision bei Suderburg in der Lüneburger Heide für den Verkehr sind gravierend: Die Oberleitung wurde stark beschädigt und riss, der gesamte Streckenabschnitt Uelzen-Celle-Hannover wurde gesperrt.
Probleme auch zwischen Lüneburg und Uelzen
Zuvor hatte ein Gewitter im Landkreis Lüneburg den Bahnverkehr bereits in weiten Teilen Deutschlands massiv beeinträchtigt. Die Folgen eines Blitzeinschlags in einen Baum, der teilweise auf eine Oberleitung kippte, waren in ganz Norddeutschland, aber auch bis in den Süden und nach Basel in der Schweiz zu spüren. Der Blitz war am Dienstagabend in den Baum in der Gemeinde Deutsch Evern eingeschlagen. Im gesamten Fernverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen.
In der Folge kommt es wegen der beschädigten Oberleitung auf der Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Uelzen weiter zu Einschränkungen im Zugverkehr, Reisende müssen mit Verspätungen von bis zu 30 Minuten und vereinzelten Zugausfällen rechnen, wie eine Bahnsprecherin sagte. Die Reparaturarbeiten an dem Streckenabschnitt sollten voraussichtlich bis zum Donnerstagnachmittag andauern. Die Züge zwischen Hamburg und Hannover werden nach Angaben der Sprecherin umgeleitet.
Warum stürzte der Baum auf die Oberleitung?
„Der Baum lag auf der Strecke Uelzen-Hannover auf den Gleisen, und der Zug ist damit kollidiert. Ob der Grund für den umgestürzten Baum der Sturm war, wissen wir noch nicht. Das wird derzeit untersucht“, sagte ein Metronom-Sprecher am Morgen. Auch nach Angaben der Deutschen Bahn ist die genaue Ursache noch unklar. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor schweren Sturmböen und Unwetter.
Bei der S-Bahn Hannover sorgte der nächtliche Sturm für Verspätungen und Ausfälle. Ein Blitzeinschlag bei Hamburg habe Signalstörungen und Streckensperrungen verursacht, die Folge seien Verspätungen auf den S-Bahnlinien S1 und S2, teilte der Betreiber Transdev mit. Ausfälle und Verspätungen gebe es auch auf der Linie S5, Grund sei ein Dauerkurzschluss in der Oberleitung zwischen Springe und Hameln. Dort sei ein Busnotverkehr im Einsatz. Zu Verspätungen der Linien S6, S7 und S3 führen laut Transdev Baumteile in der Oberleitung zwischen Hannover und Lehrte. Die Strecke sei nur eingeschränkt befahrbar.
Laut Metronom ist der Nahverkehr auf dem gesamten Streckenverlauf Hamburg – Lüneburg – Uelzen – Celle – Hannover – Göttingen stark eingeschränkt, es kommt zu Zugausfällen. Ein Ersatzverkehr mit Bussen sei in diesem Umfang nicht möglich, ein geregelter Zugverkehr frühestens am späten Donnerstagnachmittag „wieder denkbar“. „Reisende sollten auf alternative Verkehrsmittel umsteigen“, riet Metronom-Sprecher Björn Tiedemann.