Der Versicherungskonzern Allianz hat im vergangenen Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn von 14,7 Milliarden Euro einen Rekord aufgestellt, an dem die Aktionäre in einem größeren Umfang beteiligt werden soll. Der Vorstand kündigte an, die Dividende für 2023 von 11,40 auf 13,80 Euro je Aktie aufstocken zu wollen. Im frühen Handel am Freitag gab der Aktienkurs um mehr als 2 Prozent nach, was Händler mit Gewinnmitnahmen begründeten.
Das Führungsgremium um den Vorstandsvorsitzenden Oliver Bäte eine in Zukunft großzügigere Ausschüttungspolitik. Diese wird von 50 auf 60 Prozent des um Sondereffekte bereinigten Nettogewinns erhöht. Die Dividende soll mindestens der des Vorjahres entsprechen. Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Eigenkapitalausstattung (Solvency-II-Kapital-Quote von über 150 Prozent). Der Versicherungskonzern weist nach dem Dividendenvorschlag mit 206 Prozent eine Solvabilitätsquote auf, die mehr als doppelt so hoch ist wie vorgeschrieben.
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Schließlich legt die Allianz ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro auf. Im November 2023 war ein 1,5 Milliarden Euro schweres Rückkaufprogramm abgeschlossen worden. Die Allianz hat seit dem Jahr 2017 eigene Aktien für insgesamt 12,5 Milliarden Euro zurückgekauft.
„Disziplinierte Umsetzung“
„Die disziplinierte Umsetzung der Strategie und des Kapitalmanagements untermauert unseren operativen Gewinnausblick für das Jahr 2024, unsere neue Dividendenpolitik sowie unser neues Aktienrückkaufprogramm“, erklärte Vorstandschef Bäte, der sich auf gute Ergebnisse im zurückliegenden Geschäftsjahr stützen kann. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 6,7 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro, was die Allianz auf die gute Entwicklung in der Lebens- und Krankenversicherung zurückführte.
Der Jahresüberschuss der Anteilseigner sprang um ein Drittel auf 8,5 Milliarden Euro nach oben. Die hohe Steigerungsrate ist neben der guten Geschäftsentwicklung auch den Milliardenkosten im Jahr 2022 rund um den Verkauf von Hedgefonds in den USA („Structured Alpha“) geschuldet.
Naturkatastrophen belasten
In der Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete der Konzern nach Angaben der neuen Finanzvorständin Claire-Marie Coste-Lepoutre ein starkes Umsatzwachstum, das auf eine nachhaltige Preisgestaltung und höhere Volumina zurückzuführen sei. Das Wachstum habe sich auf alle Geschäftsbereiche verteilt. Das operative Ergebnis wurde um 1,2 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro verbessert, obwohl es durch ein überdurchschnittlich hohes Maß an Naturkatastrophen beeinträchtigt wurde. Das Kapitalanlageergebnis habe von höheren Zinsen profitiert.
Um fast ein Viertel auf 5,2 Milliarden Euro legte das operative Ergebnis in der Lebens- und Krankenversicherung zu. „ Unsere Wertschöpfung stützt sich auf eine gesunde Neugeschäftsmarge, die wir durch attraktive Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden aufrechterhalten konnten, sodass wir eine solide Neugeschäftsentwicklung verzeichneten“, berichtete Coste-Lepoutre.
Einzig in der Vermögensverwaltung, die in den Einheiten Allianz Global Investors und Pimco angesiedelt ist, ging das operative Ergebnis um 2 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zurück, was die Allianz auf die Wechselkurseffekte zurückführte.
Bäte setzt auf Größenvorteile
„Wir gehen mit Zuversicht in das Jahr 2024 und streben für das Gesamtjahr ein operatives Ergebnis von 14,8 Milliarden Euro an, plus oder minus 1 Milliarde Euro“, kündigte Coste-Lepoutre an. Vorstandschef Bäte will im laufenden Jahr die Größenvorteile der Allianz nutzen, um die Produktivität weiter zu steigern, und exzellente Kundenerfahrungen in profitables Kundenwachstum umzuwandeln.