Luis Rubiales ist nicht mehr Präsident des spanischen Fußballverbands RFEF. Zunächst hatte ein Interview mit dem britischen Fernsehmoderator Piers Morgan die Runde gemacht. In dem Gespräch mit dem Spanier, das Morgan auf der Plattform X verbreitete, sagte Rubiales, dass er seine Arbeit „nicht weitermachen“ könne.
Die spanische Zeitung „El Mundo“ zitierte zudem aus einer Erklärung, mit der Rubiales seinen Rücktritt dem Interimspräsidenten des spanischen Fußballverbandes, Pedro Rocha, übermittelt habe. Pedro Rocha war nach der Suspendierung Rubiales’ durch die FIFA von seinem Vorgänger ernannt worden. In dieser Mitteilung hat Rubiales am Abend seinen Rücktritt als RFEF-Präsident mitgeteilt.
In der Erklärung, die Rubiales nicht direkt, sondern über einen Google-Drive-Link bei X geteilt hatte, steht: „Darauf zu bestehen, zu warten und sich daran zu klammern, wird nichts Positives bewirken, weder für den Verband noch für den spanischen Fußball. Unter anderem, weil es Mächte gibt, die meine Rückkehr verhindern werden.“
Auch wehrte er sich abermals gegen die, wie er es nennt, „exzessive Verfolgung“ und die „vielen Unwahrheiten“, unter denen seine Familie gelitten hätte. „Aber es ist auch wahr, dass die Wahrheit auf der Straße jeden Tag mehr und mehr durchgesetzt wird“, schrieb Rubiales.
Druck auf Rubiales zuletzt gestiegen
Nach dem Sieg der Spanierinnen bei der Fußball-WM hatte er die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Rubiales hatte seine Schuld bestritten und von einem „einvernehmlichen Kuss“ gesprochen.
Zuletzt war der Druck auf den Verbandschef stark gewachsen: Der spanische Fußballverband hatte den 46-Jährigen zum Rücktritt aufgefordert. Vor wenigen Tagen hatte die betroffene Spielerin Hermoso Anzeige gegen Rubiales erstattet.
Die Staatsanwaltschaft des Nationalen Gerichtshofs in Spanien hatte Ende August eine Voruntersuchung gegen Rubiales wegen mutmaßlicher sexueller Nötigung eingeleitet. Hermoso waren daraufhin 15 Tage zugestanden worden, um „über ihre Rechte als Opfer eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs informiert zu werden“ und gegebenenfalls „Anzeige zu erstatten“, wie die Behörde mitteilte.
Der ehemalige Fußballprofi Rubiales war seit Mai 2018 Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF. Ende August hatte der Fußball-Weltverband FIFA eine vorläufige Suspendierung gegen ihn verhängt.
