Es gehört zu den Ritualen von Asiens wichtigster Sicherheitskonferenz, dass sich China als regionale Supermacht auch Kritik anhören muss. Der Shangri-La-Dialog im südostasiatischen Stadtstaat Singapur läuft fast immer nach demselben Schema ab: Nach der Eröffnungsrede am Freitagabend spricht am Samstag der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten. Am Sonntagmorgen folgt dann der chinesische Verteidigungsminister oder ein ranghoher General als dessen Vertreter. Nach den Redebeiträgen werden von den Teilnehmern Fragen gestellt, die nicht selten den Charakter von Kommentaren und Kritikbeiträgen haben. Diesmal wurde der gewohnte Ablauf allerdings durch den Auftritt eines Überraschungsgasts durchbrochen.