Das Zweiparteiensystem der USA fördert Polarisierung teilweise, gleichzeitig müssen die Parteien auch Menschen eines großen politischen Spektrums bedienen.
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Konflikte können Gesellschaften spalten – und Gruppen einen. Zwei Soziologen haben nun vier Mechanismen identifiziert, über die Gesellschaften ihren Streit selbst zähmen können.
Die Berichterstattung der Massenmedien zeigt eine deutliche Vorliebe für den Konflikt. Die offizielle Begründung dafür liegt natürlich nicht in der Schadenfreude des Publikums, die man auf diese Weise bedient, sondern in der Gefährlichkeit der Konflikte. Konflikte zwischen Gruppen stellen danach die soziale Ordnung infrage, und wenn sie an Schärfe zunehmen, droht eine Spaltung der Gesellschaft.
Dieser Prämisse sind nun zwei Soziologen aus Frankfurt, Nicole Deitelhoff und Cord Schmelzle, entgegengetreten. Ihr Aufsatz erinnert an die alte Einsicht von Georg Simmel, wonach der Konflikt nicht nur das Gegenteil der sozialen Integration ist, sondern auf seine Weise auch zu ihr beitragen kann. Die Autoren erläutern diese nur scheinbare Paradoxie an drei Mechanismen, die allesamt dazu dienen, den Konflikt so zu begrenzen, dass er sich mit positiven Funktionen in die Gesellschaft einfügen lässt.