Mit dem Verkauf an den spanischen Infrastrukturinvestor Asterion können sich die kommunalen Eigentümer des Energieversorgers Steag nun doch noch über ein „versöhnliches Ende“ freuen. So sagen sie es selbst. Die sechs Stadtwerke der Ruhrgebietsstädte Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken hatten den Steinkohleverstromer für rund 1,2 Milliarden Euro übernommen. Damals war der Konzern in einer Schieflage, er hat sehr lange Verluste geschrieben und musste restrukturiert werden. Für die Kommunen war das nicht nur teuer, sondern auch schmerzhaft – hat sich doch herausgestellt, dass sie langfristig doch nicht die besten Eigentümer für das Geschäft sind.
Seit der Entscheidung im Jahr 2021, die Steag wieder zu verkaufen, hat das Geschäft durch die Energiekrise aber eine ganz neue Attraktivität für Investoren bekommen. Das zeigt sich im Preis: Beim Verkauf wird das Unternehmen jetzt mit 2,6 Milliarden Euro bewertet, wie viel Geld nach Abzug der Verbindlichkeiten bei den Kommunen verbleibt, hängt noch vom Jahresergebnis ab. Das dürfte üppig ausfallen, die Kohleverstromung der Steag Power profitiert nämlich vom Höhenflug der Strompreise und dem Weiterbetrieb mehrerer Kraftwerke, die eigentlich vom Netz sollten, nun aber für die Versorgungssicherheit benötigt werden. Im letzten Herbst waren Kraftwerke im Saarland und im Ruhrgebiet in den Markt zurückgekehrt. An sechs Standorten betreibt Steag Power, der fünftgrößte deutsche Energieversorger, derzeit Steinkohlekraftwerke und macht damit einen Anteil an der Gesamtstromerzeugung Deutschlands von 5 Prozent aus.