Test zum neuen Handheld von Sony: PlayStation Portal Remote Player: Gut im Langsamen, überfordert in Geschwindigkeit
Wer Playstation spielen möchte, aber nicht am TV, bekommt mit dem PlayStation Portal Remote Player jetzt das richtige Device. Doch nicht alles klappt so wie erwartet.
Die Playstation Vita erfüllte zwar nicht alle wirtschaftlichen Erwartungen des Sony-Konzerns, erfreute sich aber bei den Spielern großer Beliebtheit. Die tragbare Konsole verlagerte das Spielen von Playstation-Titeln vom Sofa vor dem Fernseher ins Schlafzimmer, in den Zug oder an andere Orte. Nach rund 16 Millionen verkauften Einheiten stellte Sony 2019 die Produktion ein. Vier Jahre sollte es dauern, bis der japanische Konzern nun mit einem neuen Ansatz auf den Handheld-Markt zurückkehrt.
PlayStation Portal Remote Player: Auf das Netzwerk kommt es an
PlayStation Portal Remote Player heißt das gute Stück und kann ab dem 15. November gekauft werden. Für 219,99 Euro lassen sich die auf der Playstation 5 installierten Spiele im handlichen Format zocken. Dazu müssen die Spieler im WLan sein, denn die Spiele werden nicht auf der Portal installiert, sondern gestreamt.
Am besten funktioniert das im selben Netzwerk, in dem sich auch die Playstation 5 befindet. Sony verspricht aber auch, dass man aus einem fremden Netz – also zum Beispiel am Strand von Fuerteventura – auf seine Spiele zugreifen kann. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Breitbandverbindung mit mindestens 5 Mbit/s, besser 15 Mbit/s. Außerdem muss eure Playstation 5 zuhause mit dem Internet verbunden sein.
PlayStation Portal Remote Player: Scharf, aber kein OLED
Wenn ihr online seid, könnt ihr eure Spiele auf einem 8-Zoll-LCD-Bildschirm mit einer Auflösung von 1080p spielen. Das ist meist ein scharfes, aber leider kein OLED-Vergnügen. Die Farben des Displays haben uns im Test aber überzeugt und auch die Größe hat nach kurzer Eingewöhnung sehr gut gepasst.
Mehr als passend ist allerdings die Haptik: Mit den Griffen an der Seite fühlen wir uns sofort wie am gewohnten Dual-Sense-Controller, das ist schon cool. Wir können ein kabelgebundenes Headset anschließen – oder das entsprechende Sony-Playstation-Produkt. Blutooth für andere kabellose Kopfhörer ist leider nicht integriert. Auf der Rückseite befinden sich die Lautstärkeregler und der Einschaltknopf.
PlayStation Portal Remote Player: Deal mit der ganzen Familie
Wie von den Playstation-Produkten von Sony gewohnt, ist der Aufbau schnell und unkompliziert. Schon nach wenigen Minuten kann der Platz vor dem Fernseher geräumt werden. Denn das ist der Deal: Während die Playstation für das Streaming auf den Handheld laufen muss, kann der Fernseher vom Rest der Familie für andere Zwecke genutzt werden.
Die Menüführung ist genauso wie auf der Playstation, da hier das Interface einfach auf den PlayStation Portal Remote Player gespiegelt wird. Wir können schnell zwischen den Spielen wechseln und die Playstation auch über den Player in den Ruhezustand versetzen.
So weit, so gut. Leider trennt sich jetzt die Spreu vom Weizen. Während Spiele, die nicht auf schnelle Reaktionen angewiesen sind, sehr gut funktionieren, ist der Spielspaß bei Geschicklichkeits- und Actionspielen stark eingeschränkt. Konkret: Rundenbasierte Spiele wie Civilization 6 oder Jagged Alliance 3 machen auf dem kleinen Bildschirm richtig Spaß, wenn man gemütlich im Bett liegt oder am Küchentisch eine Runde spielt.
Actiongeladene Spiele wie „EA Sports FC 24“ oder „Marvel’s Spider-Man 2“ kämpfen mit hohen Latenzen, die das Spielen erschweren. Das bedeutet: alles, was auf dem Handheld passiert, ist verzögert. Für ein kurzes Zwischenspiel mag das in Ordnung sein, aber den vollen Spielspaß bekommt man hier nur vor dem Fernseher.
Das Fazit
Und das ist auch das Fazit: Je nach Lieblingsspiel kann die Anschaffung des Handhelds durchaus Sinn machen. Wir haben uns sogar selbst dabei ertappt, dass wir Strategiespiele auf dem Playstation Remote Player lieber gemütlich auf dem Sofa vor dem ausgeschalteten Fernseher spielen. Wer aber lieber Spiele wie Call of Duty oder Sportspiele spielt, bei denen es auf Millisekunden ankommt, muss diese Investition nicht tätigen. Dafür müsste Sony noch deutlich an der Übertragungstechnik feilen.