Der Film „The Brutalist“ des amerikanischen Regisseurs Brady Corbet hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Er setzte sich gegen „A Complete Unknown“, „Dune: Part Two“, „Nickel Boys“, „Konklave“ von Edward Berger und „September 5“ des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum durch.
„The Brutalist“ erzählt die Geschichte eines jüdischen Architekten, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will. Hauptdarsteller des dreieinhalbstündigen Epos ist Adrien Brody. Der 51-jährige Schauspieler gewann den Golden Globe als bester männlicher Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“, Brady Corbet bekam den Preis für die beste Regie.
Die Brasilianerin Fernanda Torres hat den Golden Globe als Hauptdarstellerin in einem Drama gewonnen. Die 59-jährige Schauspielerin überzeugte mit ihrer Rolle in „I’m Still Here“ des brasilianischen Filmemachers Walter Salles. Der Film erzählt von einer Familie, die die Auswirkungen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er-Jahren miterlebte. Bei der 82. Globe-Verleihung setzte sich Torres unter anderem gegen Pamela Anderson („The Last Showgirl“), Angelina Jolie („Maria“), Tilda Swinton („The Room Next Door“), Nicole Kidman („Babygirl“) und Kate Winslet („Die Fotografin“) durch.
Eine ältere Schauspielerin, deren Ruhm verblasst ist
Den Golden Globe für das beste Drehbuch erhielt Edward Bergers Vatikan-Thriller „Konklave“. Der britische Autor Peter Straughan nahm die erste Globe-Trophäe seiner Karriere in der Nacht zum Montag entgegen. Sein Drehbuch ist eine Adaption des gleichnamigen Romans des Briten Robert Harris („Vaterland“). Der in Wolfsburg geborene Filmemacher Berger inszenierte aus dem Stoff einen Film über Intrigen bei der Kür eines neuen Papstes.
Die französische Produktion „Emilia Pérez“ hat den Golden Globe in der Sparte „Komödie/Musical“ gewonnen. Der Film von Starregisseur Jacques Audiard setzte sich gegen „Anora“, „Challengers“, „A Real Pain“, „The Substance“ und „Wicked“ durch. Die Story dreht sich um einen mexikanischen Kartellboss, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt. Die Spanierin Karla Sofía Gascón spielt die Hauptrolle.
Geschlechterangleichung und Identität
Die deutsche Koproduktion „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist bei der Vergabe der Golden Globe leer ausgegangen. In der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film“ gewann die französische Produktion „Emilia Pérez“. Auch das Historiendrama „Vermiglio“ (Italien), „All We Imagine as Light“ (Indien), „The Girl with the Needle“ (Dänemark) und „I’m Still Here“ (Brasilien) waren im Rennen.
Regisseur von „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist der nach Deutschland geflohene Iraner Mohammad Rasoulof, der den Film in seiner Heimat heimlich gedreht hatte. Dieser erzählt von den Auswirkungen der politischen Proteste in Iran auf eine Familie mit zwei Töchtern. Deutschland hat „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ auch für die 97. Oscar-Verleihung im März eingereicht. Der Film wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und kann daher für das Land ins Rennen gehen.
Die Globe-Verleiher gaben die Preisträger in 27 Film- und Fernsehkategorien in der Nacht zum Montag in Beverly Hills bekannt. Die Gala wurde live vom US-Sender CBS ausgestrahlt.