Fani Willis ist es gewohnt, den Ton anzugeben. Als sie vor einem halben Jahr vor Journalisten trat und die vierte strafrechtliche Anklage gegen Donald Trump bekannt gab, legte sie gleich nach: Ja, sie wolle in dem umfangreichen Fall Trump und alle 18 Mitangeklagten gemeinsam verhandeln. Und der Prozess solle am besten schon im August 2024 beginnen. Willis ließ keinen Zweifel daran, für wie wichtig sie die Aufklärung des versuchten Wahlbetrugs durch den früheren Präsidenten und seine Handlanger hielt. Selbstbewusst stellte sie sich an die Spitze der Verhandlung zu einem der größten Kriminalfälle der Vereinigten Staaten dieser Tage.
Doch umso tiefer könnte Fani Willis’ Fall sein. Am Donnerstag war es an ihr, Auskunft zu geben – doch nicht zur Trump-Anklage, sondern zu ihrem Privatleben. In einer Anhörung sollte geklärt werden, ob die Bezirksstaatsanwältin wegen eines Interessenkonflikts von dem Fall abgezogen werden muss. Das fordern Anwälte Trumps und mehrerer Mitangeklagter.